- Echte Herausforderung und große Freude 15. Juli 2020
Fußball: Bezirksligisten der Staffel 2 beginnen nach und nach mit dem Vorbereitungstraining
Von Maik Brungs
Kreis Gütersloh. Die heimischen Bezirksligisten freuen sich auf den Saisonstart Anfang September und scharren ungeduldig mit ihren Fußballschuhen. Die Vorbereitung läuft bereits an. Wie eine Umfrage in der Staffel 2 ergab, sind sich die Trainer in einem Punkt einig: Die Lust auf Fußball und die Sehnsucht nach Normalität ist bei den Mannschaften riesengroß.
Aufsteiger Aramäer Gütersloh trainiert bereits zweimal pro Woche. Der offizielle Auftakt ist aber erst für Ende Juli oder Anfang August geplant. Coach Robert Oral möchte eine junge Truppe aufbauen, sieht aber noch viel Arbeit auf sich und sein Team zukommen: „Wir haben gerade körperlich viel nachzuholen und werden individuell arbeiten müssen. Wie die Testspiele stattfinden sollen, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Trotzdem müssen wir zum Start fit sein.“
Auch beim TuS Friedrichsdorf rollt der Ball wieder. Trainer Hans Grundmann bittet momentan zweimal wöchentlich zum Training. „Das machen wir bis vier Wochen vor Saisonstart so. Erst dann geht es richtig los.“ Grundmann lobt nach der katastrophalen vergangenen Serie die gute Stimmung innerhalb der Mannschaft. Fünf Testspiele sind vereinbart, allerdings bis jetzt ohne festen Termin.
Seit dem 9. Juli befindet sich der SV Avenwedde wieder im Training. Prinzipiell wird bis zum Start durchtrainiert, aber eine kleine Pause wird Coach Jakob Bulut seinem Team noch gönnen. „Wir kommen alle umgezogen zum Platz, desinfizieren uns und verlassen nach der Einheit jeder für sich das Gelände“, berichtet Bulut vom Ablauft. Gleichwohl stellt er fest: „Der Spaß und die Freude nach Monaten ohne Fußball ist bei allen deutlich spürbar.“
Am 19. Juli erwartet Vito Lombardi die Jungs vom FSC Rheda zum Aufgalopp. Bis vor dem Lockdown wurde bereits zweimal in der Woche locker trainiert. Lombardi rechnet mit einer schwierigen Vorbereitungsphase, hofft aber auch auf ein bisschen Normalität.
Auch am Kamphof bei Türkgücü Gütersloh wurde schon wieder gemeinsam trainiert, bis der erneute Lockdown den Betrieb lahmlegte. „Im Stadtpark haben wir viel an unserer Fitness gearbeitet“, berichtet Trainer Soner Dayangan von intensiven Laufeinheiten. Am 10. Juli stieg Türkgücü wieder voll ins Training ein. „Der Plan bis zum Start steht noch nicht zu hundert Prozent, denn wir benötigen noch zwei oder besser drei Testspiele.“
SW Sende ist unter Jürgen Prüfer am 14. Juli mit gleich zehn Neuzugängen in die Vorbereitung gestartet. Der Trainer erwartet sehr anspruchsvolle Wochen: „Die Testspiele konkret zu terminieren war und ist schwierig. Da muss man damit rechnen, dass wir zwischendurch improvisieren müssen.“
Andre Koslowski, Coach des VfB Schloß Holte, urlaubt an der Ostsee, bevor es am 30. Juli mit seiner Mannschaft offiziell losgeht. „Das wird eine echte Herausforderung für uns alle“, glaubt der engagierte Trainer.
Der SC Wiedenbrück II nahm bereits am 8. Juli wieder den Betrieb auf. Trainer Dominik Jansen gibt seiner Truppe nun eine Woche frei, um am 23. Juli die finale Phase einzuläuten. „Auch wenn viele Dinge wie zum Beispiel eine Anwesenheitsliste beachtet werden müssen, sind die Jungs nach so langer Zeit total heiß auf Fußball.“
- Kreispokalendspiele 14. Juli 2020
Fußball: Kein Pokal für Junioren
Kreis Gütersloh. Der Jugendausschuss des Fußball-Kreisverbandes Gütersloh hat auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie reagiert und beschlossen, in der Saison 2020/2021 für die Juniorenklassen keinen Kreispokalwettbewerb auszurichten. „Wir haben erhebliche Terminprobleme“, lautet die Begründung des Ausschussvorsitzenden Jürgen Tönsfeuerborn (Verl). Da der Meisterschaftsspielbetrieb voraussichtlich erst im September starten könne, fehlen den Juniorenligen einige Spieltage, die dann auf Wochentage verschoben werden müssen. „Um nicht völlig im Terminchaos zu enden, hat der Ausschuss die Absage der Wettbewerbe beschlossen“, so Tönsfeuerborn. Geplant war der traditionelle Endspieltag für A-, B-, C- und D-Junioren in Friedrichsdorf sowie für die B-Juniorinnen für den 21. November. Er fällt nun aus. „Für die Saison 2021/2022 planen wir wieder mit dem Kreispokal und damit auch mit dem großen Finale in Friedrichsdorf“, erklärte der Ausschuss.
- Oberliga terminiert 2. Juli 2020
Badminton: Starke Gegner für den TuS Friedrichsdorf
Gütersloh. Auch wenn die Corona-Krise noch alle in Atem hält, hoffen die Badmintonspieler auf einen pünktlichen und normalen Saisonstart in den Liga-Spielbetrieb nach den NRW-Sommerferien. „Natürlich kann niemand verlässlich voraussagen, ob der Liga-Spielbetrieb in diesem Jahr pünktlich und in gewohnter Form starten kann. Daher war der Verband gemeinsam mit den Vereinen sehr gut beraten, mehrgleisig zu planen“, sagt Jochen Wesemann,
AbteilungsleiterGeschäftsführer des TuS Friedrichsdorf.Der sogenannte Plan A ist der pünktliche Start des Liga-Spielbetriebs in gewohnter Form am 22. August. Für den Fall, dass Ligaspiele und Turniere nicht nach den Sommerferien starten können, sind Terminverschiebungen denkbar. Auch wenn dies für alle Beteiligten einige Herausforderungen mit sich bringen würde, wäre eine Verschiebung des Spielbetriebs zurzeit der Plan B.
Sollte aufgrund gesetzlicher Bestimmungen weder Plan A noch Plan B umsetzbar sein, sind alternative Wettkampfformen denkbar. Hierfür wurde mit der „Corona-Einzel-Liga NRW“ ein Plan C entwickelt. Eine Corona-Liga würde erst am 12. September starten. Wegen der Abstandsregelung gäbe es hier keine Doppel. Es sind dann nur Einzelspiele (sechs Herren, zwei Damen) vorgesehen.
Der TuS Friedrichsdorf hat sechs Teams für den Spielbetrieb gemeldet. Die „Erste“ bekommt es in der Oberliga mit sieben Konkurrenten zu tun. Neben den „alten Bekannten“ aus der Vorsaison TV Datteln (Platz 5), SC Münster (6.) und Gladbecker FC II (3.) sind gleich drei Teams dabei, die im letzten Jahr noch in der Regionalliga gespielt haben.
Die Spvg. Sterkrade war Zweiter der Regionalliga West und hatte die Option zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dennoch wurde das Team zurückgezogen und aufgrund vieler Abgänge neu aufgestellt. Zusammen mit Aktiven aus der 2. Mannschaft, die den Aufstieg aus der Verbandsliga schaffte, spielt man künftig in der Oberliga. Gleiches gilt für die 3. Mannschaft des 1. BV Mülheim, den Tabellensechsten der abgebrochenen Altsaison, und den SC BW Ostenland, der Siebter in der Regionalliga geworden war. Komplettiert wird die Oberliga durch den Aufsteiger BC Phönix Hövelhof II.
Auf einen Blick
Oberliga: Spvgg. Sterkrade, 1. BV Mülheim III, TV Datteln, SC Münster 08, BC Phönix Hövelhof II, TuS Friedrichsdorf, SC BW Ostenland, Gladbecker FC II
Verbandsliga: BC Phönix Hövelhof III, TuS E. Bielefeld, TuS Friedrichsdorf II, SC BW Ostenland II, TV Verl, BC Herringen, SC Peckeloh, BC Ajax Bielefeld
Landesliga: BC Phönix Hövelhof IV, TV Verl II, TuS Friedrichsdorf IV, TV Blomberg, SV Brackwede, TuS Friedrichsdorf III, 1. BC Vlotho, Phönix Hövelhof V
Bezirksliga: SC Peckeloh II, Hammer SC, TSG Rheda, TV Werne, 1. BV Lippstadt II, TuS Friedrichsdorf V, SG Bergkamen, BC Ajax Bielefeld II
Kreisliga: BSC Gütersloh, TuS E. Bielefeld V, TuS Friedrichsdorf VI, TV Verl IV, TV Werther III, Vict. Clarholz II SG Dalke III
- Breit aufgestellte Abteilung 14. Mai 2020
Badminton: Mit Erfahrung im Rücken geht der Blick nach oben
Von Dirk EbelingGütersloh (gl). Hervorragend akklimatisiert haben sich die Badmintonspieler des TuS Friedrichsdorf in ihrer ersten Oberligaspielzeit. Als Tabellenvierter belegt der Aufsteiger in der einen Spieltag vor dem regulären Ende abgebrochenen Saison einen achtbaren Platz. „Das möchten wir in der kommenden Serie gerne wiederholen“, steckt Teamsprecher und TuS-Sportwart Nils Rogge schon einmal das Ziel ab.
„Von den in der ersten Oberligasaison gesammelten Erfahrungen wird die Mannschaft in der kommenden Spielzeit sicherlich enorm profitieren“, ist Geschäftsführer Jochen Wesemann überzeugt, dass der Klassenerhalt keine Eintagsfliege war. Zumal mit Mirco Brüning (Foto) ein zwar alter Bekannter, aber mit 26 Jahren immer noch junger Spieler für die erste Mannschaft gewonnen werden konnte.
Björn Bennefeld, der als Trainer wesentlichen Anteil am jüngsten Erfolg hat, betreute Brüning schon zu dessen Zeiten als Jugendspieler beim BSC Gütersloh. Zuletzt sammelte der 26-Jährige reichlich Erfahrungen in der Oberliga (beim 1. BV Lippstadt und BC Phönix Hövelhof) sowie im Ruhrgebiet in der Regionalliga (Bottroper BG, Gladbecker FC). „Das passt mit Mirco“, ist Nils Rogge überzeugt vom Neuzugang. Schließlich setzt „Tippe“ vor allem auf Spieler aus dem nahen Umfeld, der Zusammenhalt und das Miteinander in Team und Verein wird beim TuS großgeschrieben.
Den Grundstein zum Klassenerhalt legte „Tippe“ nach Einschätzung von Nils Rogge mit dem fulminanten Saisonstart. „Wir haben sofort Vollgas gegeben und im ersten Spiel sogar Gladbeck geschlagen, die in der Abschlusstabelle vor uns liegen“, erklärt der Teamsprecher. Zwar habe es zwischenzeitlich bei der Punkteausbeute eine Durststrecke gegeben, „aber wir haben immer daran geglaubt“, ließen sich die Friedrichsdorfer zu keinem Zeitpunkt entmutigen. Rogge: „Wir wussten, dass im Saisonendspurt drei Gegner auf uns zukommen, die wir schlagen können und somit die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen.“ Dieser gelang dann sogar vorzeitig.
Mit den Erfahrungen der vergangenen Saison im Rücken steigt das Anspruchsdenken an die kommende Serie. Deshalb möchte Rogge „mindestens“ die aktuelle Platzierung wiederholen. Aber es darf gerne sogar etwas mehr sein. Vielleicht noch nicht in der kommenden Spielzeit, allerdings „der Aufstieg in die Regionalliga ist definitiv ein Ziel“. Dann allerdings unter anderem Vorzeichen als vor 20 Jahren. „Damals ging es nicht, ohne Spieler von weiter weg zu verpflichten. Dies ist für uns allerdings kein Modell mehr“, setzt „Tippe“ mittlerweile auf die Heimat. Zumal, so Nils Rogge zuversichtlich: „Der Sprung von der Verbands- in die Oberliga ist größer als der nächste in die Regionalliga“.
Personell breit aufgestellte Abteilung
Gütersloh (de). Neben dem Klassenerhalt in der Oberliga sorgten zwei weitere Badmintonteams des TuS Friedrichsdorf für Aufsehen. Die vierte Mannschaft feierte mit 19:5 Punkten die Meisterschaft in der Bezirksliga und steigt somit in die Landesliga auf. Den Sprung aus dem Kreisoberhaus in die Bezirksklasse schaffte die sechste Mannschaft mit nur zwei Niederlagen.
Stephan Löll (40 Jahre), der bereits Erfahrungen in der Bundesliga sammeln konnte, soll kommende Saison die zweite Mannschaft in der Verbandsliga verstärken. Er wechselt vom 1. BC Vlotho nach Friedrichsdorf.
Jana Braunstein (17) wechselt aus der Jugend in den Seniorenbereich. Sie kam bereits als Ersatzspielerin in der Verbandsliga zum Einsatz. „Eine Stärke unserer Badmintonabteilung ist die Durchlässigkeit zwischen den Teams“, sagt Sportwart Nils Rogge, „wir haben viele junge Talente, auf deren Entwicklung wir setzen“.
- „Wir hatten viele tolle Jungs“ 12. Mai 2020
Fußball: Meyers Elf des Jahrzehnts
Meine Mannschaft des Jahrzehnts: Im Teil 2 unserer Serie fungiert Siggi Meyer als Experte für den TuS Friedrichsdorf, der seit 2014 wieder zum Bezirksliga-Inventar gehört
Gütersloh. Die Corona-Pause hat auch etwas Gutes: Sie gibt den heimischen Fußballern Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen. Dem wollen wir mit unserer Serie „Meine Mannschaft des Jahrzehnts“ nachkommen. Bezogen auf Vereine aus dem Kreis Gütersloh blicken Experten auf die Jahre 2010 bis 2019 zurück und wählen die Spieler und Trainer aus, die den Klub aus ihrer subjektiven Sicht in diesem Zeitraum am meisten geprägt haben. Im Teil 2 geht es heute um den TuS Friedrichsdorf – und wer könnte besser als Experte dienen als Siggi Meyer.
Der 73-Jährige gilt bei den „Dörfern“ als lebende Legende. Mit kurzen Unterbrechungen war er über 48 Jahre Trainer in „Tippe“. Seit drei Jahren engagiert er sich „nur noch“ als Sportlicher Leiter und ist deswegen noch immer ganz nah dran am Geschehen. Für die Nominierung seiner Favoriten stöberte Meyer stundenlang in seinen vielen Ordnern im Keller. Dort ist festgehalten: Der ehemalige Landesligist war 2011 in die Kreisliga A abgestiegen, schaffte 2014 den Wiederaufstieg und gehört seitdem wieder zum Inventar der Bezirksliga. Seine persönliche Erkenntnis: „Ich habe es nie bereut, immer in Friedrichsdorf geblieben zu sein. Im Laufe der vielen Jahre habe ich viele tolle Jungs kennengelernt.“
Torhüter
Carsten Epkenhans: „Ein sicherer Rückhalt und absoluter Teamplayer, der immer mit einer vorbildlichen Einstellung trainierte und spielte.“Abwehr
Benedikt Kleeberg-Biegerl: „Benny wurde anfangs unterschätzt und nur auf seine enorme Schnelligkeit reduziert. Im Laufe der Jahre hat er sich stetig weiterentwickelt. Auch im taktischen Bereich, weil er einfach gut zuhören konnte. Ein starker Außenverteidiger mit Drang nach vorne.“Arif Kundag: „Arif war ein sehr guter Bezirksligaspieler. Manchmal zu emotional, aber schnell und mit guten Tackling. In der Innenverteidigung war auf ihn immer Verlass.“
Nico Brosig: „Total ehrgeizig und zuverlässig. Zudem ein Spieler, der sich zu 100 Prozent mit dem TuS identifiziert.“
Jan Gerdhenrichs: „Damals leider im Streit aus Friedrichsdorf weggegangen. Ein guter Abwehrspieler, der über eine immense Siegermentalität verfügte.“
Mittelfeld
Rafael Pietrzyk: „Raffi war damals ein Glücksgriff für uns. Seine Position war das zentrale, defensive Mittelfeld. Er war sehr lauf-und zweikampfstark und außerhalb des Platzes einfach ein feiner Kerl.“Artur Minosjan: „Er kam von BW Gütersloh und war ebenfalls ein absoluter Glücksfall für den TuS. 90 Minuten auf dem Platz unterwegs, dabei sehr diszipliniert. Im Laufe seiner Karriere hat er sich immer weiter gesteigert. Zudem war Artur als Schachspieler und Turniertänzer erfolgreich.“
Hakan Karaarslan: „Einfach ein genialer Fußballer, der immer vorneweg marschiert ist und mit seinem Siegeswille die Mannschaft mitgerissen hat. Fast schon übermäßig ehrgeizig.“
Benjamin Kotzott: „Benny ist einer meiner Lieblingsspieler, der immer seine Leistung gebracht hat. Gerade in wichtigen Partien hat er seine überragende Klasse gezeigt. Wenn er ein bisschen ehrgeiziger gewesen wäre, hätte er durchaus mehr erreichen können.“
Angriff
Muhammad Karaarslan: „Leider hat der Junge schon bei den A-Junioren von Borussia Dortmund seinen ersten Kreuzbandriss erlitten. Im Laufe der Jahre hat er immer wieder unter Knieproblemen gelitten. Für Tippe war er ein außergewöhnlicher Kicker. Ein Torjäger, der immer Bock auf Fußball hatte und mit einer unglaublichen Torgeilheit ausgestattet war.“Marius Koch: „Ein toller Fußballer, der aus Isselhorst zu uns kam. Er hat mich total an meine eigene Spielweise früher erinnert hat. Marius ging dahin, wo es wehtat. Er war enorm kopfballstark und jemand, den man immer in die Spitze schicken konnte. Der Kontakt zu Marius ist nie abgerissen.“
Aufgebot
Tor: Julian Brosig; Abwehr: Christian Kuklok, Kevin Dickhoff;
Mittelfeld: Selcuk Sama, Robert Kotzott; Angriff: Torben Budde. - Eigentlich nicht verdient 4. Mai 2020
Fußball: Klassenerhalt
Von Maik Brungs
Kreis Gütersloh. Die Entscheidung des westfälischen Verbandes, die Saison im Amateurfußball abzubrechen und ohne Absteiger zu werten (wir berichteten) hat drei der heimischen Bezirksligisten besonders betroffen. Der TuS Friedrichsdorf (5 Punkte) als abgeschlagenes Schlusslicht, der Gütersloher TV als Vorletzter (12 Punkte) und Türkgücü Gütersloh (14 Punkte) als Drittletzter belegen nämlich die drei Abstiegsplätze in der seit dem 13. März eingefrorenen Tabelle. Doch nur zwei von ihnen wollen das „Geschenk“ annehmen und nächste Saison tatsächlich in der Bezirksliga spielen.
Während sich Türkgücü und „Tippe“ über den Klassenerhalt am grünen Tisch freuen, lehnt der GTV ab. „Wir werden unsere Fußballabteilung neu ordnen und aufstellen. Deswegen haben wir beim Verband den Antrag gestellt, in der kommenden Saison in der Kreisliga A antreten zu dürfen“, erklärt Moritz Lippa, der stellvertretende Vorsitzende des Gesamtvereins. Noch habe er allerdings keine Rückmeldung vom Verband erhalten. Schon länger ist bekannt, dass eine Vielzahl von Spielern den Verein ebenso verlassen wird wie Trainer Ali Bozkurt. Der hatte zu Saisonbeginn eine Mission übernommen, von der klar war, dass es sehr schwierig wird. Jetzt kommentiert der Coach die Entscheidung des Verbandes mit einem Augenzwinkern: „Ich hatte vor der Saison den Klassenerhalt ja versprochen.“
In der Brust von Soner Dayangan, Trainer von Türkgücü Gütersloh, schlagen zwei Herzen: „Wir hätten den Klassenerhalt natürlich lieber auf sportlichem Wege geholt, aber so nehmen wir das natürlich auch gerne mit.“ Die Mannschaft freue sich jetzt auf ein weiteres Jahr in der Bezirksliga. „Nun hoffen wir, dass unsere Sponsoren dabei bleiben.“
Beim TuS Friedrichsdorf herrscht Erleichterung. „Wir nehmen das dankend an“, sagt Hans Grundmann. Der Trainer stellt aber auch klar: „Wir hätten auch den sportlichen Abstieg akzeptiert.“ Grundmann sieht eine gute Perspektive: „Das junge Team hat in dieser Spielzeit wichtige Erfahrungen gesammelt, die uns in der Zukunft helfen werden.“ Das Gros der Truppe bleibe zusammen – auch wegen der guten Kameradschaft. „Ich bin von der Qualität der Jungs nach wie vor absolut überzeugt“, so der Coach.
Siggi Meyer, der Sportliche Leiter beim TuS, ist mit der Entscheidung des Verbandes nicht unzufrieden, gesteht aber ein: „Eigentlich haben wir den Klassenerhalt gar nicht verdient.“ Für Meyer ist klar: „Wir müssen es in der nächsten Spielzeit auf jeden Fall besser machen.“ Verletzungspech und viele knappe, unglückliche Niederlagen hätten allerdings zu dem letzten Tabellenplatz beigetragen.
Der TuS Friedrichsdorf profitiert sogar doppelt von dem Saisonabbruch ohne Absteiger: Auch die 2. Mannschaft, in der Kreislia B als Drittletzter gefährdet, hat den Klassenerhalt ebenfalls sicher. „Aber da hatte ich sowieso ein gutes Gefühl, weil der Kader im Winter gut verstärkt wurde“, sagt Siggi Meyer.
- Teamplayer 6. April 2020
Fußball: Oldies but Goldies
Kreis Gütersloh. Auf die Jugend zu setzen ist im modernen Fußball die Maxime vieler Vereine. Modern und zukunftsweisend sei die immer frühere Einbindung von Talenten. Trainerlegende Otto Rehhagel hielt einst dagegen: „Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte.“ Tatsächlich spielen auch in den heimischen Mannschaften viele höhere Semester eine wichtige Rolle. Das Motto lautet: Oldies but Goldies. Wir haben die zehn heimischen Bezirksligisten unter die Lupe genommen und stellen den jeweils ältesten Spieler kurz vor.
TuS Friedrichsdorf
Eigentlich ist Timo Horsthemke ein Offensivspieler, wird aber von Trainer Hans Grundmann eher im Mittelfeld auf den Positionen sechs oder acht eingesetzt. „Timo ist ein sehr guter Teamplayer. Wichtig für die Kabine und immer für einen lockeren Spruch zu haben. Davon bleibt auch der Trainer nicht verschont“, sagt Grundmann mit einem Augenzwinkern über den 33-Jährigen.
- Kommentar 1. April 2020
Mitgliedsbeiträge: Solidarität von oben nach unten
Der Herzebrocker SV hat es getan, der SCW Liemke auch. Folgen jetzt andere Sportvereine diesen Beispielen und erklären den Verzicht auf Teile der Mitgliedsbeiträge im Corona-Jahr?
Die Rechtsgrundlage ist zwar nicht letztinstanzlich geklärt, aber eine Tendenz gibt es schon: Anders als bei Kosten für spezielle Kursangebote oder Teilnahmegebühren für bestimmte Veranstaltungen (Volksläufe, Trainingscamps) besteht für Mitglieder von Sportvereinen kein grundsätzlicher Anspruch auf Erstattung oder Erlass von Beiträgen, weil das Sportangebot aufgrund behördlicher Anordnungen wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann. Mit der Zahlung des Beitrags erwirbt das Mitglied keinen Anspruch auf eine Gegenleistung in Form von Trainings- oder Wettkampfangeboten. Wäre das übrigens so, und würde man eine realistische Rechnung aufmachen, müssten die Beiträge angesichts von Umfang und Qualität des von Vereinen und Verbänden organisierten Sportangebots um ein Vielfaches höher liegen. Beiträge sind vielmehr dafür gedacht, dass die Gemeinschaft Gleichgesinnter, also der nicht gewinnorientiert arbeitende Verein, seine satzungsgemäßen Ziele verfolgen kann. Wer mit denen nicht mehr übereinstimmt oder sie nicht weiterhin unterstützen will, kann seine Mitgliedschaft zu den vorgegebenen Fristen kündigen. Ein Sonderkündigungsrecht wegen der Corona-Krise gibt es nicht.
Bei dem Verzicht auf zwei (Herzebrock) und gar sechs Monatsbeiträge (Liemke) handelt es sich also um eine freiwillige Entscheidung der Vereinsvorstände. Sie ist in beiden Fällen aus eigenem Antrieb getroffen worden und nicht etwa, weil Mitglieder ihren Unmut kundgetan und mit Austritt gedroht hätten.
Diese mutigen Entscheidungen nötigen zunächst einmal Respekt ab. In Zeiten, in denen jeder versucht, erstmal seine eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen, beweisen die Vereinsführungen gewissermaßen Solidarität von oben nach unten. Höchstwahrscheinlich bedeutet das für viele Mitglieder eine ganz konkrete und häufig sogar notwendige Ersparnis, denn die Corona-Krise wird allen noch spürbar ans Portemonnaie gehen – wenn sie es nicht schon längst hat.
Ob es sich ein Verein leisten kann, auf Einnahmen in fünfstelliger Höhe zu verzichten, hängt von seiner grundsätzlichen wirtschaftlichen Situierung und der aktuellen Situation ab. Das kann nur jeder Vorstand für sich entscheiden. Niemand muss sich jetzt in Zugzwang fühlen. Es gibt sogar sehr gute Gründe, gerade jetzt nicht leichtfertig auf Einnahmen zu verzichten, denn es kommen womöglich noch ganz andere Belastungen auf den Vereinssport zu.
Der öffentlich erklärte Verzicht auf Teile des Jahresbeitrags hat neben dem finanziellen Aspekt (den es abzuwarten gilt, denn viele Mitglieder werden ihrerseits Solidarität von unten nach oben beweisen und auf das „Geschenk“ verzichten) noch eine andere Dimension: Es ist ein wertvolles Signal an jeden Einzelnen in der Gemeinschaft Gleichgesinnter, nicht allein gelassen zu werden. Das könnte sich auszahlen, wenn es in unbekannter Zukunft darum geht, den Wiederaufbau des Vereinsbetriebs zu bewerkstelligen.
Wolfgang Temme
- Auf die Plätze, fertig – stopp! 20. März 2020
Tennis: Klubs im Kreis Gütersloh lassen ihre Flächen derzeit von spezialisierten Unternehmen aufbereiten, ohne zu wissen, wann der Betrieb überhaupt starten kann
Gütersloh. Die Tennissaison 2020 steht vor der Tür – aber sie wird noch nicht reingelassen. Auch für die Vereine im Kreis Gütersloh gelten die behördlichen und verbandlichen Verbote für den Trainings- und Spielbetrieb, die vorerst bis zum 19. April ausgesprochen sind. Die übliche Aufbereitung der während der Wintermonate abgerüsteten Sandplätze geschieht in diesen von der Coronavirus-Pandemie geprägten Tagen dennoch – auch wenn völlig unklar ist, wann die Bälle wieder übers Netz fliegen dürfen….
…. Dem schließt sich auch der TC 71 Gütersloh an, der Verein, der an der Avenwedder Straße mit zehn Plätzen über die größte Tennisanlage im Gütersloher Stadtgebiet verfügt.
„Man kann nur abwarten und hoffen“, sagt die 1. Vorsitzende Anne Zimmermann. Die „Hausaufgaben“ hat der Club bereits durch die Firma Appel aus Werne erledigen lassen.
Neue Arbeitseinsätze der Mitglieder sind derzeit nicht möglich – aber auch nicht dringend erforderlich. „Weil wir das Laub bereits frühzeitig entfernt haben, sieht die Anlage momentan eigentlich ganz gut aus“, erklärt Zimmermann. Am 25. April als Termin der Saisoneröffnung hält der TC 71 vorerst fest.
- Strenge-Cup 18. März 2020
Fußball: Gruppen für die 35. Auflage des Strenge-Cup nur vorsorglich ausgelost
Ob das größte E-Juniorenturnier im Kreis Gütersloh Angang Juni in Langenberg tatsächlich stattfindet, entscheidet sich spätestens am 5. Mai. Sponsor Klaus Strenge und Kreisjugendchef Jürgen Tönsfeuerborn sind sich einig: „Die Austragung steht in den Sternen.“
Von Jens Dünhölter
Gütersloh. In den Vorjahren war die Firmenzentrale des Titelsponsors bei der Auslosung des Strenge-Cups stets ein Ort ausgemachter Fröhlichkeit. Gut 50 extrem aufgeregte, bis in die Haarspitzen motivierte Nachwuchsfußballer wachten mit Argusaugen über die Zuteilung der Vorrundengegner für das größte E-Junioren-Fußballturnier im Kreis Gütersloh. Die Ergebnisse wurden anschließend bei Cola und Mini-Berlinern in Ballform heiß analysiert.
Von dieser mitreißenden Vorfreude war nur wenig zu spüren, als am Montagabend die Gruppen für dieses Jahr zusammengestellt wurden. Das Coronavirus hat die Vorbereitung auf das erstmals unter der Regie des SV Grün-Weiß Langenberg stehende Turnier fest im Griff. Ob die 35. Auflage tatsächlich wie geplant vom 5. bis 7. Juni stattfindet, ist völlig offen. Klaus Strenge spielte jedenfalls flache Pässe: „Die Austragung steht in den Sternen. Die ganze europäische Fußballwelt weiß derzeit nicht, wie es weitergeht.“
Die acht Vorrundengruppen mit je fünf Teams wurden vorsorglich ausgelost. Wegen Corona war die Anzahl der dabei anwesenden Personen stark begrenzt. Neben Jürgen Tönsfeuerborn und Jörg Mannefeld vom veranstaltenden Jugendausschuss des Fußball-Kreisverbandes und Firmenchef Klaus Strenge waren Andre Fortenbacher, Sebastian Grewing und Bernhard Frerich vom Ausrichter GW Langenberg dabei. Trainer Pascal Frickenstein vom Vorjahressieger SC Verl hatte Ninos Plavos als „Losfee“ mitgebracht. Bei der finalen Entscheidung, ob das Turnier gespielt wird, setzt der Veranstalter bewusst auf die die Karte Zeit. Noch seien „sechs Wochen Luft“, so Tönsfeuerborn. Auch der Jugendfußballchef im Kreis sagte allerdings: „Ob gespielt werden kann, steht in den Sternen.“
Als offizielle Deadline für eine Entscheidung wurde der 5. Mai benannt. Jörg Mannefeld: „Sollte der Ball bis dahin nicht im regulären Spielbetrieb wieder rollen, wird die Durchführung ganz, ganz schwer“. Nach Einschätzung von Andre Fortenbacher braucht sein Verein „vier Wochen Vorlauf für die Koordination der benötigten 100 bis 120 Helferinnen und Helfer.“ Eine Verlegung der Veranstaltung in den Juli oder die Zeit nach den Sommerferien ist laut Jürgen Tönsfeuerborn „keine Option“.
Auf einen Blick
Gr. 1: VfB Lette, RW Mastholte, Gütersloher TV, FSC Rheda II, SCE GüterslohGr. 2: FC Gütersloh, Herzebrocker SV II, SW Marienfeld, TuS Friedrichsdorf, RW St. Vit
Gr. 3: SV Spexard, Viktoria Rietberg, SW Sende, SCW Liemke, SV Avenwedde
Gr. 4: SC Wiedenbrück, FC Gütersloh 2, BV Werther, 1. FC Isselhorst, SG Bokel
Gr. 5: Victoria Clarholz, VfB Schloß Holte, VfL Rheda, BW Gütersloh, Tur Abdin Gütersloh
Gr. 6: SC Verl, SC Halle, GW Varensell, TSG Harsewinkel, JSG Stukenbrock
Gr. 7: Aramäer Gütersloh, FC Kaunitz, SG Langenberg/Benteler II, Druffeler SG 2, FSC Rheda
Gr. 8: Langenb./Bentel., Herzebr. SV, Neuenkirchen/Westerwiehe, Schl. Holte II, SG Druffel
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