- Bezirksligisten in der Winterpause 7. Januar 2022
Fußball: Weitere Pleiten-Serie ist verboten
Der TuS Friedrichsdorf kam spät in Fahrt, muss aber im Abstiegskampf noch weiter zulegen.
Von Uwe Caspar
Gütersloh. Rainer Wafzig gab sich vor dem Meisterschaftsauftakt sehr optimistisch. „Wir sind personell jetzt stärker besetzt als in den beiden zurückliegenden Jahren“, erhoffte sich der Obmann des Bezirksligisten TuS Friedrichsdorf im August eine stressfreie Saison. Doch „Tippe“ hängt als Vierzehnter schon wieder im Tabellenkeller fest, geht auf einem Abstiegsrang in die kurze Winterpause.
Die Situation ist nicht mehr ganz so trostlos wie nach dem neunten Spieltag. Bis dahin hatte es nur Niederlagen gehagelt, das einzige Team ohne Punktgewinn grüßte als abgeschlagenes Schlusslicht. Jeffrey Addai gewann der beängstigenden Serie auch etwas Positives ab. „Wir hatten gute Ansätze gezeigt, um schon vorher die ersten Punkte holen zu können“, betonte der Trainer, der gemeinsam mit Peter Kamp coacht.
Am 10. Spieltag schließlich platzte der Knoten: Ausgerechnet gegen die Truppe ihres früheren Trainers Hans Grundmann feierten die Friedrichsdorfer ihr erstes Erfolgserlebnis, gewannen 1:0 gegen den SC Bielefeld. Das war der Anfang einer Serie, die erst mit der unglücklichen 1:2-Schlappe beim FSC Rheda zu Ende ging. Prompt wurde der TuS wieder auf einen Abstiegsplatz zurückgeschleudert.
Die Lage ist zwar ernst, aber nicht aussichtslos: Der Abstand zum VfL Oldentrup (18 Punkte) auf dem ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nur zwei Zähler. Mit fünf Punkten Rückstand auf SW Sende (21) und Türk Sport Bielefeld (21) sind die Grün-Weißen mit ihren 16 Zählern noch auf Schlagdistanz mit ihren Konkurrenten.
Jeffrey Addai geht davon aus, dass für den Klassenerhalt mindestens 40 Punkte erforderlich sind. Friedrichsdorf muss also eine weitaus bessere Rückrunde spielen, zumal der TuS 08 Senne und Aramäer Gütersloh dem TuS im Nacken sitzen. Laut Trainer soll „auf jeden Fall“ ein Stürmer geholt werden.
Immerhin: auch als der TuS seinen Tiefpunkt erreicht hatte, mussten Addai und Kamp nicht um ihren Job bangen. „Definitiv werden wir euch nicht rausschmeißen“, teilte Rainer Wafzig in der dicken Krise dem Duo mit. Im Gegenteil. Der Verein kann sich eine weitere Zusammenarbeit mit dem ambitionierten Gespann vorstellen.
Auch Trainer-Ikone Siggi Meyer und der frühere langjährige Abteilungsleiter Werner Meyer drücken die Daumen. Der TuS ist immer noch eine Herzensangelegenheit für sie, die bei jedem Spiel – als moralische Unterstützung – mitzittern.
- Auch Jeff Addai Opfer von Rassismus 28. Dezember 2021
Fußball: Spielabbruch für TuS-Trainer richtige Entscheidung
Gütersloh-Friedrichsdorf (cas). Dass wegen eines rassistischen Zwischenfalls abgebrochene Drittligaspiel zwischen MSV Duisburg und VfL Osnabrück hat auch einen heimischen Fußball-Trainer mit afrikanischen Wurzeln intensiv beschäftigt. „Ich finde es gut, dass die Partie nicht fortgesetzt wurde. Denn so wurde ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt“, betont TuS Friedrichsdorfs Trainer Jeffrey Addai.
Der Schiedsrichter der besagten Begegnung, Nicolas Winter, war in Düsseldorf vorübergehend Addais Studienkollege. Der Kontakt sei aber inzwischen abgerissen, informiert der Verantwortliche des Bezirksligisten Friedrichsdorf. Auch Addai war zu seiner aktiven Zeit bisweilen verbalen Anfeindungen ausgesetzt. Er sei wegen seiner Hautfarbe beschimpft worden – „auch von Gegenspielern“, berichtet der 33-Jährige. Doch im Gegensatz zum Osnabrücker Profi Aaron Opoku, der sich nach einer rassistischen Beleidigung eines Zuschauers nicht mehr imstande fühlte weiterzuspielen, hätte Addai weitergemacht. „Ich bin nicht so sensibel, wäre zu dem Typen hingegangen und hätte ihn zurückbeleidigt. Doch ich habe auch Verständnis für Opoku, der nach dem Vorfall unter Schock stand und nur noch vom Platz wollte“, erklärte der in Bokel lebende Trainer.
Schon als C-Jugendlicher im Trikot des VfL Theesen musste Addai rassistische Bemerkungen von Zuschauern ertragen. „Man wollte mich provozieren, ich blieb aber meistens ruhig“, erinnert er sich. Nur einmal, als Seniorenspieler Rot-Weiß Mastholtes, habe er nach der üblen Beleidigung durch einen gegnerischen Spieler mit einer Kopfnuss reagiert und dafür die Rote Karte in Kauf genommen. Leider, so bedauert er, würden Farbige Rassismus oft auch im Alltag spüren. Selbst wenn die Sprüche scherzhaft gemeint seien, hinterließen sie einen negativen Beigeschmack. Vor allem nerven Addai Menschen, die ihn anstarren und fragen, ob er tatsächlich Deutscher sei. Seine Standardantwort lautet: „Was willst du von mir hören? Natürlich bin ich Deutscher, schließlich bin ich hier geboren und aufgewachsen.
Über den Tellerrand hinausschauen
Gütersloh-Friedrichsdorf (cas). Addai weiß aber auch aus eigener Erfahrung, dass sich Verunglimpfungen nicht nur gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe richtet. Er liefert dafür ein Beispiel: „Ich habe einmal mitbekommen, wie mein früherer Friedrichsdorfer Mannschaftskamerad Marcel Koch als Nazi bezeichnet wurde. Totaler Schwachsinn!“
Jeffrey Addai, verheiratet mit einer Deutschen, und seine Familie fühlen sich heimisch im beschaulichen Bokel. Mit den Menschen dort kämen sie bestens klar. Blöde Sprüche muss er sich nicht mehr anhören, auch als Trainer blieb er von verbalen Verunglimpfungen verschont.
„Ich lebe mit meiner Familie in einer eigenen kleinen heilen Welt, doch man sollte auch über den Tellerrand hinausschauen: Rassismus gibt es auf der ganzen Welt. Zu meinem Erstaunen sogar im vermeintlich weltoffenen New York, ich konnte das während eines Aufenthaltes dort selbst beobachten“, berichtet „Jeff“.
- Projekt 60PLUS 24. Dezember 2021
Interview: Hubert Brummel, Chef des TuS Friedrichsdorf, erklärt das Projekt „60 plus“.
„Die Älteren fühlen sich angesprochen“
Der TuS Friedrichsdorf hat auf seiner Homepage im Startmenü neben den Angeboten der Abteilungen ein extra Fenster „60 plus“. Wie kam es dazu, dass Ihr Klub die Seniorensportler so exklusiv darstellt?
Hubert Brummel: Vor einigen Jahren hatten wir mit dem Vorstand eine Fortbildung. Dabei wurden wir auch vom Kreissportbund beraten. Wir haben analysiert, welche Altersgruppen wir noch nicht umfassend erreicht haben.
Und dabei kamen Sie offenbar auf die Seniorensportler.
Das ist Potenzial, um das man sich kümmern muss. Die klassischen Fitnessgruppen hatten wir schon seit Jahren. Darum haben wir gezielt geguckt, wie wir die über 60-Jährigen zusätzlich erreichen können. Manche Vereine betreiben ausschließlich Leistungssport. Den haben wir auch. Aber wir wollen auch Breitensport. Eine Symbiose zwischen Jung und Alt ist wünschenswert. Wir verstehen uns als Verein, der möglichst allen Menschen in seiner Umgebung Sport ermöglicht. Dazu gehört auch, dass man auf sozialem Gebiet tätig werden muss, um Verbindungen zu knüpfen.
Mit welchen Projekten haben Sie das Vorhaben erfüllt?
Man muss etwas anbieten, was nicht zwingend sofort eine Mitgliedschaft erfordert. Wir haben zum Beispiel in viel Eigenarbeit einen Bouleplatz gebaut. Der ist für jeden zugänglich. Wenn unsere Vereinsgruppe dort spielt, bleiben die Leute stehen. Erst schauen sie zu, dann sprechen sie die Spieler an, später spielen sie mit. Mittlerweile planen wir, die Bahn zu erweitern, damit dort alle Teilnehmer spielen können.
Aber hat der Verein auch etwas davon?
Das ist nicht in erster Linie eine finanzielle Win-win-Situation, sondern eine soziale. Die Älteren fühlen sich angesprochen. Unsere Radfahr-Gruppe hat rund 40 Mitglieder. Viele kamen durch Mund zu Mund Propaganda. Nach zwei Jahren haben die schon Mehrtagestouren geplant. Ein gutes Duzend Teilnehmer der Wandergruppe sind über den TuS zum Wandern gekommen. Inzwischen reisen viele davon regelmäßig zum gemeinsamen Wandern in die Schweiz.
Das Gespräch führte Gregor Winkler
- 6:2-Sieg in Hövelhof 23. Dezember 2021
Badminton: TuS-Zweitvertretung festigt Rang zwei der Verbandsliga
Gütersloh (man). Mit einem klaren 6:2-Auswärtssieg bei der dritten Mannschaft des BC Phönix Hövelhof haben die Badmintonspieler der Oberliga-Reserve des TuS Friedrichsdorf den zweiten Tabellenplatz in der Verbandsliga gefestigt.
„Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein erfolgreicher Sonntag“, erklärte Simon Klaß zufrieden. „Im Hinspiel haben wir klar geführt und dann nur 4:4 gespielt“, freute sich der Friedrichsdorfer über die erfolgreiche Revanche.
In der Hövelhofer Sporthalle Mühlenschule sorgten die drei TuS-Doppel schnell für eine klare Führung der Gäste. Stephan Löll gewann mit Partner Simon Klaß klar in zwei Sätzen – ebenso wie das Damen-Doppel Leonie Zuber/Svantje Gottschalk. „Das waren entspannte und ungefährdete Siege“, urteilte Klaß. Im zweiten Herren-Doppel zeigte sich, dass Sven Leifeld nach seiner Sprunggelenksverletzung noch nicht wieder ganz fit ist. Erst im dritten Satz setzte er sich mit Partner Frederick Loetzke durch.
In den Einzeln sorgten Spitzenspieler Stephan Löll und Svantje Gottschalk mit klaren Zweisatz-Siegen für die Entscheidung. „Svantje hatte ein richtig guten Tag und sich erfolgreich für die Hinspiel-Niederlage revanchiert“, so Klaß. Für eine Überraschung sorgte Dennis Martin. Die Leihgabe aus der dritten Mannschaft setzte sich in einem spannenden Spiel gegen den früheren Senioren-Weltmeister Martin Brameyer in drei Durchgängen mit 21:18, 23:25 und 23:21 durch. „Das war ein ansehnliches Spiel. Dennis ist leistungsmäßig auf dem Weg, mit uns mitzuhalten“, lobte Klaß die sportliche Entwicklung seines Vereinskollegen.
Weniger gut lief es für Simon Klaß selbst. Er verlor sein zweites Herren-Einzel ebenso überraschend in zwei Sätzen wie das eingespielte Mixed Frederick Loetzke/Leonie Zuber. „Marvin Barther und Heike Vogt sind zwei sehr erfahrene Spieler, die die Schwachstelle von Frederick und Leonie genutzt haben“, erklärte Klaß die Niederlage
- Am 10. Januar geöffnet 22. Dezember 2021
TuS Vereinsbüro bis Januar geschlossen
Gütersloh (gl). Das Vereinsbüro des Turn- und Sportvereins (TuS) Friedrichsdorf bleibt bis zum 9. Januar geschlossen.
Das Büro sei aber über den Anrufbeantworter unter 05209/981918 oder per E-Mail an vereinsbuero@tus-friedrichsdorf.de weiterhin erreichbar, teilt der Sportverein mit. www.tus-friedrichsdorf.de
- Ein Sieg voller Emotionen 21. Dezember 2021
Badminton: Oberligist TuS Friedrichsdorf bezwingt das Schlusslicht TV Datteln mit 7:1. Bei einem Verlierer brennen die Sicherungen durch.
Von Wolfgang Temme Gütersloh. – Wenn der Tabellenzweite das Schlusslicht mit 7:1 bezwingt, hört sich das nach einem schnöden Pflichtsieg an. Doch der Heimerfolg des TuS Friedrichsdorf in der Badminton-Oberliga über den TV Datteln verlief keineswegs so unspektakulär, wie es das Ergebnis ausdrückt. Gäbe es in der Tabelle Sternchen für besonders emotionale Matches, hätte der TuS seit Samstagabend zwei mehr.
Für das erste sorgte Melina Orth. Die 27-Jährige stand in ihrem Einzel gegen Luisa Schürmann unter Druck, denn nebenan schlitterte das Herrendoppel Krückemeier/Niemann in eine unerwartete Niederlage, und Datteln winkte der 2:2-Ausgleich. Tatsächlich stand auch Orth nach Sätzen von 19:21 und 21:14 im dritten Durchgang bei einem Rückstand von 7:15 auf scheinbar verlorenem Posten. Immer wieder punktete ihre 18-jährige Gegnerin mit kurzen Bällen. „Die sind leider gar nicht mein Ding“, gestand Orth. Als Schürmann beim 13:18 nur noch drei Bälle zum Sieg fehlten, schien die Sache entschieden. War sie nicht: Die Friedrichsdorferin holte unter dem Jubel von Zuschauern und Teamkollegen acht Punkte in Folge, triumphierte mit 21:18 und ließ eine in Tränen aufgelöste Verliererin auf dem Feld zurück. „Ich kann es nicht erklären“, staunte Orth selbst über den Verlauf: „Plötzlich lief es, plötzlich habe ich die Bälle so getroffen, wie ich es wollte.“ Weil sie das Spiel genau gelesen hatte, ergänzte Melina Orth fairerweise aber auch: „Und Luisa hat plötzlich so gespielt, wie sie nicht hätte spielen sollen.“
Der Schock über diese bittere Niederlage saß bei den Gästen offenbar tief. Im anschließenden Spitzeneinzel zwischen Christopher Niemann und Thorsten Kunkel nahm der 22-jährige Friedrichsdorfer schon im ersten Satz (21:10) eindrucksvoll Revanche für die Hinspielniederlage. Als Niemann auch im zweiten Durchgang mit 11:3 führte, explodierte die Wut bei seinem 41-jährigen Gegner, der gerade erst bei der Senioren-Weltmeisterschaft am Start gewesen war. Kunkel zertrümmerte den Schlägerkopf auf dem Boden, brach dann über seinem Knie auch noch den Stil durch, schmetterte den Schläger erneut auf den Boden in Richtung Friedrichsdorfer Bank und erklärte gegenüber dem konsternierten Niemann seine Aufgabe.
„So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das ist peinlich und darf nicht passieren“, reagierte die Nummer 1 des TuS ruhig. Und schmunzelte mit Blick auf den zertrümmerten Schläger: „Das kostet ihn mindestens hundert Euro.“
Mit der 4:1-Führung im Rücken war der Gesamtsieg des TuS Friedrichsdorf vorgezeichnet. Joris Krückemeier holte mit einem 2:0-Erfolg über Andreas Kunkel den entscheidenden fünften Punkt. Mirko Brüning ließ dem früheren Zweitligaspieler Andreas Lindner beim 21:10, 21:17 keine Chance. Und Nils Rogge und die frisch verheiratete Sabrina Bartels (geborene Sobek) wackelten beim 2:1-Sieg im Mixed nur im zweiten Satz. Die beiden ersten Punkte hatten zum Auftakt die Doppel Brüning/Rogge und Bartels/Orth mit Zweisatzsiegen geholt.
In der Tabelle untermauerte der TuS Friedrichsdorf (16:2 Punkte) seinen 2. Platz hinter BW Ostenland (16:0), gegen den er das Hinspiel mit 3:5 verloren hatte. Das Rückspiel findet am letzten Spieltag am 20. März in Friedrichsdorf statt. Da bei Punktegleichheit nicht der direkte Vergleich, sondern das Spieleverhältnis zählt und hier die beiden Titelkandidaten bisher gleichauf lagen, war der klare 7:1-Sieg über Datteln (Hinspiel: 6:2) durchaus wichtig für den TuS.
„Noch sind wir nicht in der Situation, dass wir uns darüber Gedanken machen müssen“, hält Joris Krückemeier den Ball allerdings flach. „Wir sollten nichts verschenken, aber unser Ziel war es, unter die ersten drei zu kommen“, nimmt auch Nils Rogge Druck aus der Tabellensituation. Grundsätzlich abgeneigt ist man beim TuS aber nicht: „Regionalliga wäre schon schön“, findet Christopher Niemann. Der Bielefelder Informatikstudent sagt aber auch: „Das ist das Höchste der Gefühle. Mehr geht mit zweimal Training pro Woche nicht.“
- Addai sieht Rot 20. Dezember 2021
Fußball: FSC Rheda müht sich zum 2:1 Lombardi verlängert Vertrag
Rheda-Wiedenbrück (cas). Schimpfend stapfte Jeffrey Addai vom Platz, TuS Friedrichsdorfs Trainer haderte immer noch mit dem Schiedsrichter. „Er hat uns zwei klare Elfmeter verweigert“, zürnte Addai nach dem Abpfiff eines kampfbetonten, hektischen und nervenaufreibenden Fußballderbys in der Bezirksliga, Staffel 2, in dem der FSC Rheda schließlich mit 2:1 (0:1) die Oberhand behielt. Zuvor hatte der impulsive TuS-Übungsleiter nach einem heftigen Disput mit dem Unparteiischen die Rote Karte gesehen, was am Spielfeldrand einen kurzen Tumult unter Betreuern und Akteuren auslöste. Wohl mit Folgen für Jeffrey Addai: Ihm droht eine Sperre.
Der gastgebende Favorit, der auf fünf Stammkräfte verzichten musste, tat sich schwer gegen den vermeintlichen Außenseiter. Friedrichsdorf ging nicht unverdient in Führung durch den frei vor dem Tor lauernden Kevin Rofallski, während beim FSC ein weiterer Leistungsträger früh ausfiel: Jakob Kappel-Sudbrock kugelte sich bei einem Zweikampf die Schulter aus – im Krankenhaus wurde sie dem Pechvogel unter Vollnarkose wieder eingerenkt.
Der im ersten Durchgang noch kränkelnde Fußball-Patient Rheda schlug nach dem Seitenwechsel schnell den Weg der Besserung ein, nahm endlich die Zweikämpfe an und kam auch zu guten Chancen. Der TuS hingegen zog sich vor rund 250 Zuschauern immer mehr zurück, wollte das 1:0 nur noch verteidigen. Die Rechnung ging allerdings nicht auf: Kamil Orhan tunnelte Torwart Burak Kunt zum 1:1, und Matthäus Wieckowicz erzwang mit einem platzierten Schuss in der Schlussphase das 2:1. „Die Hektik hat Friedrichsdorf reingebracht“, sagte Rhedas Trainer Vittorio Lombardi abschließend. Er hat vor wenigen Tagen seinen Vertrag verlängert, die Saison 2022/23 wird dann bereits seine sechste in der Fürstenstadt sein. FSC-Chef Markus Schweins berichtet: „Wir waren uns mit Vito schnell einig, die Zusammenarbeit fortzusetzen.“
FSC Rheda: P. Müller – Kriassios, von Mutius, Braun (50. Justus Kappel-Sudbrock), Dirksen – Jashari, Jurado Garcia (78. Lepper) – Jakob Kappel-Sudbrock (16. Milic), Wieckowicz – L. Sievers, Orhan (90. Ufuk)
TuS Friedrichsdorf: Kunt – Seidel, Eilers, Brosig, Koch – Celik, Budde – Flaskamp, Kesseler – Rofallski (57. Karaarslan), Kirsch
Tore: 0:1 (15.) Rofallski, 1:1 (57.) Orhan, 2:1 (89.) Wieckowicz
Schiedsrichter: Rudolf Gallmann
- Tabellenplatz verteidigt 17. Dezember 2021
Badminton: Gegen Nationalspieler besser als erwartet
Gütersloh (man). Die zweite Mannschaft des TuS Friedrichsdorf hat das Spitzenspiel in der Badminton-Verbandsliga gegen Tabellenführer BC Ajax Bielefeld mit 2:6 verloren. „Das war ein besseres Ergebnis als erwartet“, kommentierte TuS-Spieler Simon Klaß. „Denn die fünf polnischen Spieler von Ajax spielen oder haben alle in der polnischen Nationalmannschaft gespielt und Mateusz Danielak ist die Nummer drei der polnischen Rangliste“, rückte Klaß den sportlichen Vergleich ins richtige Licht. „Die trainieren zwei- bis dreimal am Tag, das ist unser Wochenpensum“, so der Friedrichsdorfer weiter.
„Dennoch macht es Spaß, gegen sie zu spielen. Die sind überhaupt nicht überheblich, lassen einen mitspielen und weil man nichts zu verlieren hat, kann man auch mal was Neues ausprobieren“, erläutert Klaß.
Für die Überraschung sorgte zu Spielbeginn das zweite Herren-Doppel des TuS Friedrichsdorf. Sven Leifeld/Frederick Loetzke drehten nach einem klar verloren ersten Satz im weiteren Verlauf das Spiel und gewannen nach zwei ebenso klar gewonnen Sätzen mit 10:21, 21:12 und 21:13. Chancenlos waren dagegen die beiden anderen TuS-Doppel. In den Einzeln konnten der frühere Friedrichsdorfer Zweitligaspieler Stephan Löll und Svantje Gottschalk ihren polnischen Gegnern im ersten Satz lange Paroli bieten und verloren den Satz nur knapp. Im zweiten Durchgang fehlte für eine Überraschung aber die Kraft. „Svantje meinte, dass wäre ihr bisher bester Satz überhaupt gewesen“, sagte Klaß.
Der nach einer Sprunggelenksverletzung wieder genesene Sven Leifeld gab aus Sicherheitsgründen im zweiten Satz auf und Simon Klaß verlor in zwei Sätzen gegen den früheren polnischen Nationalspieler Maksymilian Danielak. Für eine Überraschung sorgte das abschließende Mixed des TuS Friedrichsdorf. In zwei hochklassigen und spannenden Sätzen gewannen Frederick Loetzke/Leonie Zuber mit 21:17 und 21:18 gegen Jan Blomeyer und Kornelia Marczak.
Trotz der Niederlage behauptete die zweite Mannschaft des TuS Friedrichsdorf ihren zweiten Tabellenplatz und möchte diesen auch im letzten Spiel des Jahres am Sonntag im OWL-Derby beim BC Phönix Hövelhof verteidigen.
- Mühe beim Vorletzten 17. Dezember 2021
Badminton: 5:3 nach 1:3
Gütersloh-Friedrichsdorf (man). Die Badmintonspieler des TuS Friedrichsdorf bleiben in der Oberliga mit dem 5:3-Auswärtssieg beim SC Münster als Tabellenzweiter erster Verfolger des Tabellenführers SC BW Ostenland.
Beim Vorletzten taten sich die „Tipper“ aber ungewohnt schwer und stellten den Sieg erst durch ihre individuelle Klasse in den Einzeln sicher. Joris Krückemeier behielt im letzten Spiel die Nerven und siegte nach einem spannenden und engen Spiel im dritten Satz mit 21:19. „Das war ein sehr gutes konditionell anstrengendes Spiel, das für Joris nervlich sicherlich nicht einfach zu lösen war“, zollte Nils Rogge, Teamsprecher des TuS Friedrichsdorf, seinem Teamkollegen ein großes Kompliment.
Beide Herren-Doppel verloren die Friedrichsdorfer überraschend im dritten Satz. „Das war für uns eine ungewohnte Ausgangssituation die wir so auch noch nicht hatten. Letztendlich zählte nur der Sieg und die beiden Punkte“, sagt Rogge. Leichtes Spiel hatten dagegen Sabrina Sobek/Melina Orth im Damen-Doppel gegen das ersatzgeschwächte Doppel der Gastgeber. Richtig Druck bekamen die Friedrichsdorfer jedoch, als Spitzenspieler Christopher Niemann sein Einzel klar in zwei Sätzen verlor und die Gastgeber mit 3:1 führten. Mirko Brüning drehte dann aber sein Spiel im dritten Satz und schmetterte einen ebenso klaren Erfolg heraus wie Melina Orth bei ihrem klaren Zweisatz-erfolg.
Als Nils Rogge und Sabrina Sobek in zwei Sätzen das Gemischte Doppel gewannen, hatte der TuS Friedrichsdorf das Spiel gedreht, und zumindest ein Punktgewinn war beim 4:3-Zwischenstand sicher. Über den Sieg musste das letzte Einzel entscheiden, das Joris Krückemeier gegen Stefan Dudenhausen bestritt und im dritten Satz denkbar knapp mit 21:19 knapp gewann.
- Bezirksliga-Umschau 17. Dezember 2021
Fußball: TuS-Trainer Addai pflegt eine gute Nachbarschaft
Kreis Gütersloh (cas). „Tür an Tür mit Alice“ zählt zu den größten Hits des Schlagerbarden Howard Carpendale. Nachbarn sind auch TuS Friedrichsdorfs Trainer Jeffrey Addai und sein Spieler Jannis Flaskamp – sie wohnen quasi Tür an Tür im beschaulichen Bokel. Beide sind zudem Mitglied im örtlichen Tennisverein DJK. „Unsere Familien sind miteinander befreundet. Wir besuchen uns gegenseitig und essen manchmal auch zusammen“, berichtet Jeffrey Addai, der weitere TuS-Spieler zu seinem Freundeskreis zählt.
Unter anderem Marcel Koch. Addai: „Wir kennen uns schon 20 Jahre.“ Auch auf dem Platz präsentiert sich der TuS als eingeschworenes Team. Noch vor wenigen Wochen schien „Tippe“ hoffnungslos abgeschlagen, seit Sonntag jedoch steht Friedrichsdorf erstmals auf einem Nichtabstiegsplatz. „Wir haben in den letzten sechs Partien nur vier Gegentore zugelassen“, führt Addai die Aufholjagd vor allem auf sein Defensivbollwerk zurück.
Mit breiter Brust blickt der Trainer nun dem Derby beim FSC Rheda entgegen, das bereits am Samstag ausgetragen wird, und verkündet ganz forsch: „Wir werden beim FSC Rheda auf Sieg spielen!“
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