Der Derbysieg wackelt

Fußball: Bezirksligist Aramäer Gütersloh siegt souverän mit 3:0 gegen den TuS Friedrichsdorf, begeht jedoch einen Wechselfehler

Gütersloh. Aufsteiger Aramäer Gütersloh hat in der Fußball-Bezirksliga vor gut 200 Zuschauern einen verdienten 3:0-Derbyerfolg gegen den TuS Friedrichsdorf gefeiert. Allerdings könnte die Partie ein Nachspiel haben, denn die Gastgeber wechselten in der Schlussminute verbotenerweise zum fünften Mal aus. Dem Schiedsrichter war das erst nach dem Abpfiff aufgefallen. Der TuS Friedrichsdorf will nun bei Staffelleiter Norbert Flaskamp Protest einreichen.

Zum Spiel. Die Friedrichsdorfer gingen personell arg gebeutelt in die Partie. Gleich 14 Akteure mussten ersetzt werden. „Das ist mittlerweile echt nicht mehr lustig“, sagte TuS-Legende Siggi Meyer am Spielfeldrand. So verwunderte die defensive Grundeinstellung der „Tipper“ nicht wirklich, die sich von Beginn an tief staffelten und auf Konter setzten. Die waren durchaus gefährlich. So scheiterten Norick Epke und Joel Kirsch gleich doppelt (15.). Die Aramäer hingegen hatten deutliche Feldvorteile und mehr Ballbesitz. Doch vor dem von Philipp Peplonski gehütete TuS-Tor versagten den Gastgebern vor allem vor der Pause die Nerven. Favlus Bulut vergab gleich zweimal (31., 34.), die beste Chance ließ Oldie Yukan Das aus, als er die Kugel aus kurzer Distanz über das Tor drosch (42.).

Nach dem Seitenwechsel entwickelten die Aramäer deutlich mehr Druck und erspielten sich schnell gute Chancen. Filipus Coskun (52.) hatte bei seinem Pfostentreffer ebenso Pech wie zuvor Innenverteidiger Christopher Holt nach einem Eckball (48.). Zehn Minuten später fiel das erlösende 1:0. Yukan Das staubte nach einem Schuss von Barsaumo Ayyildiz per Kopf ab. Die ersatzgeschwächten Gäste steckten indes nicht auf und hatten bei einer Riesenchance von Enes Karaaslan (66.) Pech, als dieser nach einem Konter den Ball knapp neben dem Pfosten setzte. Das vorentscheidende 2:0 für die Hausherren fiel in der 75. Minute durch einen strammen Fernschuss von Isa Demircan, der aus 20 Meter einfach draufhielt und Glück hatte, landete der Ball doch per Innenpfosten im Tor. TuS-Keeper Peplonski machte hierbei keine gute Figur. Dass die Gäste nie aufgaben, zeigten sie bei einem flott vorgetragenen Angriff, den erneut Karaaslan (83.) zu leichtfertig vergab. Joker Alexander Kromm erzielte mit dem Schlusspfiff den 3:0-Endstand (90.).

„Wir hatten unsere Chancen. Die haben wir nicht genutzt und dann auch verdient verloren“, sagte Friedrichsdorfs Co-Trainer Peter Kamp. Ähnlich sah es sein Pendant Michael Esen, der seinen Wechselfehler einräumte: „Der Dreier war absolut verdient, weil wir die nötige Geduld aufgebracht haben. Aber ich habe in der letzten Sekunde zum fünften Mal gewechselt. Unabsichtlich natürlich. Das könnte den Sieg kosten.“

Aramäer Gütersloh: Kottenstette – Holt, Aho, Stojanov, Chamoun – Farrer (46. Demircan), Bulut (85. Martin), Coskun, Ter-Nersisyan – Das (69. Oliveira Costa), Ayyildiz (63. Kromm).

TuS Friedrichsdorf: Peplonski – Brosig, Koch, Lammert, Ellers (18.Addai) – Kleinelümern, Leutrim Latifi (56. Karaaslan), Kirsch (81. Egzon Latifi), Gawenda – Budde, Epke.

Tore: 1:0 (58.) Das, 2:0 (75.) Demircan, 3:0 (90.) Kromm.