Jahreshauptversammlung 2019

„Fusionsplan“ liegt auf dem Tisch

TuS Friedrichsdorf: Mitgliederzahl sinkt nach drastischer Beitragserhöhung auf 1.219, aber die Finanzen stimmen wieder. Kooperation mit TC 71 Gütersloh wird konkret

Gütersloh. Die Drei-Stunden-Marke aus dem Vorjahr, als die Mitglieder des TuS Friedrichsdorf viel Geduld gebraucht hatten, um ihren Verein mit dem Beschluss einer drastischen Beitragserhöhung wirtschaftlich für die Zukunft fit zu machen, wurde zwar nicht gerissen. Trotzdem waren am Freitag auf der Jahreshauptversammlung im Schützenhof Niermann zwischendurch Lockerungsübungen angesagt. Weil dieses Mal auch viele positive Entwicklungen im 1.219 Mitglieder zählenden Turn- und Sportverein zur Sprache kamen, wurde das Bewegungsangebot, das Christina Brummel vor ihren Bericht zu den neuen, abteilungsübergreifenden Jugendaktivitäten, machte, gerne angenommen.

Beim TuS Friedrichsdorf haben sich die Erwartungen erfüllt. Durch die Beitragsanhebung von zum Teil mehr als 100 Prozent (der Familienbeitrag stieg von 168 auf 360 Euro) ist die Zahl der Mitglieder deutlich gesunken. Waren es vor einem Jahr noch 1.660, zählte der Verein zum Jahresende nur noch 1.219 Sportler. Aber es gab nicht nur Ab-, sondern auch 132 Anmeldungen.

Auf der anderen Seite der Bilanz steht, dass der TuS, dessen Rücklagen fast aufgebraucht waren, auf dem Weg der Konsolidierung ist. Nachdem es 2017 nur wegen einer einmaligen Umlage kein Defizit gegeben hatte, präsentierte der zweite Kassierer Josef Nix nun für 2018 bei Einnahmen von 211.489 Euro und Ausgaben von 184.861 Euro einen Überschuss von 26.628 Euro. „Im Endeffekt sind jetzt die Menschen bei uns, die bei uns auch wirklich Sport treiben“, stellte Hubert Brummel fest. Der 1. Vorsitzende wurde genauso im Amt bestätigt, wie der krankheitsbedingt fehlende Geschäftsführer Jochen Wesemann.

Um seine Feststellung zu belegen, pickte sich Brummel den Familienbeitrag heraus: „Auch wenn die Eltern bei uns keinen Sport getrieben haben, sondern nur die Kinder, war der günstiger. Nun sind die Eltern ausgetreten, denn jetzt ist der Einzelbeitrag für die Kinder billiger.“

Auch sonst ist in den vergangenen zwölf Monaten viel passiert beim TuS, der 2018 unter anderem mit dem Zukunftspreis des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen ausgezeichnet wurde. Mit Gabi Kahmen-Schröder und Tanja Geyer arbeiten jetzt zwei „Mini-Joberinnen“ auf der Geschäftsstelle und die Kooperationen mit den Kindergärten, Schulen und Altenpflegeeinrichtungen im Ort wurden ausgebaut.

Das neueste Projekt ist die Zusammenarbeit mit dem Tennis Club 71 Gütersloh (220 Mitglieder). Noch sei nichts spruchreif, hieß es am Freitag, aber nach ersten Beratungen mit dem Landessportbund könnte es auf ein „Verein im Verein“-Modell hinauslaufen. „Dabei würden beide Vereine eigenständig bleiben, aber es käme zu großen Synergieeffekten“, erklärten Werner Stegemann, der 2. Vorsitzende des TuS, und Karl-Hermann Reker, der neue Vorsitzende des TC 71.

Vorstellbar sei demnach, dass der größere TuS für den TC 71 die Mitgliederverwaltung übernimmt. Im Gespräch sind aber auch günstigere Konditionen für Doppelmitgliedschaften. Gerade beim umfangreichen – für Mitglieder deutlich günstigeren Kursprogramm des TuS – könnten die Tennisspieler profitieren. Das gilt umgekehrt für alle TuS-Sportler, die Tennis spielen wollen. Das Konzept für die Zusammenarbeit soll in diesem Jahr konkretisiert werden.

Mit ganz viel Schokolade und Präsenten belohnten Brummel und Stegemann die herausragenden TuS-Sportler des Jahres. Ganz vorne standen bei der Ehrung die beiden ersten Badminton-Mannschaften, die ungeschlagen Meister in der Verbandsliga, bzw als Aufsteiger Vizemeister geworden sind. Außerdem wurden Herbert Zielinski (6. Dan im Shaolin Kempo), Renate Geisenhanslüke (langjährige, aktive Treue zum Verein) und Mechthild Schöngarth (42 Jahre Übungsleiterin) bedacht.