Badminton: Aufstieg perfekt

Auf und auch abgestiegen

Badminton: Friedrichsdorfer Alexander Okrasa sorgt für eine Kuriosität

Uwe Caspar

Gütersloh-Friedrichsdorf(WB). Sektkorken knallen am Samstagabend in der Sporthalle »Alte Ziegelei«. Der als recht streng geltende Hallenwart Theo Kordtokrax drückt ein Auge zu und akzeptiert ausnahmsweise, dass vielleicht ein paar Tropfen des schäumenden Getränks auf das von ihm stets penibel gepflegten Parkett fallen könnten.

Schließlich hat die zweite Badminton-Mannschaft des TuS Friedrichsdorf schon am vorletzten Spieltag mit dem 8:0 über den BC Vlotho II den Verbandsliga-Aufstieg besiegelt. Der frischgebackene Landesligameister befindet sich jetzt auf Augenhöhe mit der ersten Garnitur, die vor einem Jahr den Sprung in die Verbandsliga geschafft hat. Zwei Teams in dieser Liga – das ist ein Novum in der Vereinshistorie des TuS.

»Natürlich haben wir den Theo vorher gefragt, ob wir schon in der Halle auf den tollen Erfolg anstoßen dürfen und dann auch sein Okay bekommen«, berichtet TuS-Akteur Alexander Okrasa schmunzelnd. Im Foyer geht die Aufstiegsparty erst richtig los und endet in der Nacht in einer Disco.

Für BC Phönix Hövelhof III und TuS Eintracht Bielefeld II, die lange Zeit den Friedrichsdorfern auf den Fersen waren, gibt es dagegen nichts zu feiern. Sie müssen neidlos anerkennen, dass der TuS zu Recht den Titel geholt hat. Dafür sprechen auch die deutlichen Ergebnisse bei den direkten Vergleichen gegen die Mitkonkurrenten. »In der Rückrunde haben wir Hövelhof mit 8:0 und Bielefeld mit 7:1 geputzt«, bewertet Alexander Okrasa die Kantersiege als eindeutiges Indiz für die mannschaftliche Stärke der Truppe.

Zu der ist der 25-Jährige erst im Laufe der Saison gestoßen, vorher schmetterte er für die ebenfalls in der Landesliga vertretenen »Dritten«. Die muss allerdings als abgeschlagenes und siegloses Schlusslicht wieder in die Bezirksliga zurück. Somit ist der Elektroingenieur, der bald seine neue Arbeitsstelle in Dortmund antreten wird, in einer Spielzeit sowohl auf- als auch abgestiegen. Außerdem kurios: Während Okrasa bei seinen Einsätzen für TuS III alle Matches verlor, ist er nach seinem Wechsel zur »Zwoten« hier ungeschlagen geblieben. »Ich habe aber am wenigsten zum Aufstieg beigetragen«, möchte er das Kollektiv im Vordergrund sehen.

Auch bei der finalen Heimpartie lässt der Doppelspezialist nichts anbrennen: Zusammen mit seinem Partner Tobias Manthey – beide nehmen regelmäßig an der NRW-Rangliste teil – setzen sich die Friedrichsdorfer in drei umkämpften Sätzen gegen Vlothos Duo durch. Drei Durchgänge benötigen ebenso die Doppel Laurenz Kornfeld/Simon Böddecker sowie das Damengespann Leonie Zuber/Melissa Martens. Letztere durfte im Februar erstmals bei den Deutschen Meisterschaften in Bielefeld reinschnuppern. Drei Sätze muss auch Frederik Loetzek absolvieren, die restlichen Partien gehen jeweils mit 2:0 an den TuS.

Und nun freut sich die »Zwote« auf das Friedrichsdorfer Familienduell, das es schon mal zu gemeinsamen Landesligazeiten gab. Die Ziele beider Teams sind abgesteckt: Möglichst Aufstieg (TuS I) und Klassenerhalt (TuS II).