Badminton: Der TuS Friedrichsdorf steigt aus der Regionalliga ab und trifft in der Oberliga auf die eigene zweite Mannschaft, die aufsteigt.
Von Gregor Winkler Gütersloh. Der TuS Friedrichsdorf – er bleibt im Badminton ein ganz Großer der Region. Um das zu werden, muss in der Regel ein Team aufsteigen. Das ist der Fall. Dass der Klub aber auch durch Abstieg ein Großer werden kann, klingt paradox und muss erklärt werden.
Das Ende der Geschichte geht so: Der TuS Friedrichsdorf wird in der kommenden Saison zwei Teams in der Oberliga stellen. Das ist möglich und gleichzeitig ein Kraftakt. „Wir hatten mal zwei Teams in der Verbandsliga. Aber auf Oberliga-Niveau ist das natürlich noch einmal etwas ganz anderes“, sagte die Teamsprecherin der ersten Mannschaft, Leonie Zuber. So etwas kann eben nur ein ganz Großer stemmen.
Eine Saison lang trat die erste Mannschaft des TuS in der Regionalliga an und schlug sich nicht schlecht. Als Oberliga-Zweiter war das Team erst spät nachgerückt, hatte die Herausforderung aber angenommen. „Wir mussten uns nicht verstecken. Mit elf Punkten ist man zuletzt meist drin geblieben. Abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen haben wir in der gesamten Saison keins der Einzelspiele haushoch verloren“, sagt Zuber.
Gereicht hat es dennoch nicht. Weil am Ende der punktgleiche BC Phönix Hövelhof ein einzelnes Spiel von insgesamt 112 Einzel-, Doppel und Mixed-Duellen mehr gewonnen hatte, standen die Friedrichsdorfer in der Abschlusstabelle unterm Strich.
„Wir hätten das letzte Match mit 7:1 gewinnen müssen“, rechnet Zuber nach dem 5:3 gegen BV Mühlheim II vor. Hövelhof hatte im Fernduell auch mit 5:3 gegen Refrath III gesiegt. „Nachdem wir das Ergebnis gehört haben, war die Stimmung in der Halle schon sehr bedrückt und ruhig“, verriet Spielerin Melina Orth.
Zuber glaubt: „Den Klassenerhalt haben wir verspielt, als wir Ende Januar mit 2:6 völlig unnötig gegen den Mitabsteiger Ostenland verloren haben.“ Und auch von den fünf Unentschieden hätte eins zugunsten der „Tipper“ kippen dürfen. „Das 4:4 gegen BC Beuel III war ärgerlich, denn deren Aufstellung hat uns gelegen“, meint Zuber.
Es geht also eine Etage runter, zurück in die Oberliga. Und dort wartet die eigene zweite Mannschaft. Die machte am Tag, bevor der Regionalliga-Abstieg besiegelt wurde, ihr Meisterstück in der Verbandsliga. „Und der Verband erlaubt tatsächlich, dass zwei Teams eines Vereins in der Oberliga spielen“, betont Zuber noch einmal.
Der TuS II hat seine Spielzeit noch gar nicht beendet. Es fehlt noch das Duell gegen den Tabellendritten Hövelhof II. Ein wenig Wiedergutmachung für sein abgestiegenes Flaggschiff wird der Tabellenführer da vielleicht betreiben können. Mit nur einem Minuspunkt ist Friedrichsdorf uneinholbar vorne.
Ein eingespielter Absteiger und ein überlegener Aufsteiger – da wird sich die Konkurrenz warm anziehen müssen. „Erste und zweite Mannschaft haben sich schon besprochen. Die endgültige Aufstellung muss bis Mitte Juni feststehen“, erklärt Zuber. Aufhören will keiner. Die Teamsprecherin verrät: „Wir versuchen schon lange, neue Spieler hinzu zu gewinnen. Das ist allerdings schwierig.“ Das könnte sich ändern, wenn die Szene wahrnimmt, dass der TuS mit zwei Oberliga-Teams eben immer noch ein ganz Großer ist.