Fußball: Bei den Junioren-Endspielen in Friedrichsdorf gibt es nur Favoritensiege. Auch der SC Wiedenbrück ist zweimal erfolgreich. Beim ersten Spiel liegt noch eine Schneedecke.
Von Uwe Caspar Gütersloh. In den Endspielen um den Kreispokal bei den Fußball-Junioren gab es am Wochenende in Friedrichsdorf ausschließlich Favoritensiege. Der SC Wiedenbrück holte sich nach den A-Junioren (wir berichteten) auch bei den C-Junioren den Titel. Zwei Pokale nahm der SC Verl mit an den Ölbach.
B-Junioren
Während des Spiels entdeckte ein Akteur des SC Verl zwei ungewöhnliche Dinge auf dem Rasen: Eine Hundemarke und eine Zwei-Euro-Münze. Vielleicht hat ja dieser kuriose Fund seiner Mannschaft Glück gebracht: Im Finale der B-Jugend setzte sich das Team vom Ölbach mit 2:0 (0:0) gegen den SC Wiedenbrück durch. Doch der siegreiche Westfalenligist tat sich schwer gegen seinen Rivalen aus der Landesliga: Die Tore, erzielt von Sam Lange und Rafael Martins, fielen erst im zweiten Durchgang.
„Wir haben uns mal wieder nicht belohnt“, grämte sich Jeffrey Addai über einige ungenutzte Chancen. Doch bei der bereits auf dem Platz stattfindenden Match-Analyse ließ er seine betrübten, im Abstiegskampf steckenden SCW-Schützlinge wissen: „Ich bin trotzdem stolz auf euch, ihr müsst eure Köpfe nicht hängen lassen.“
Erst vor einigen Wochen hat Addai die Emsstädter übernommen, ihm zur Seite stehen weiterhin Nils Niemeyer und Yannik Pfeifer. Ein Wiedersehen an alter Wirkungsstätte: Addai war bis vor Kurzem Trainer des Kreisligisten TuS Friedrichsdorf, bevor sich ihre Wege einvernehmlich trennten. Vor seinem Engagement in „Tippe“ hatte der gebürtige Stuttgarter Arminia Bielefelds U15 gecoacht. „Danach wollte mich der SC Wiedenbrück holen, ich entschied mich aber für Friedrichsdorf. Nun sind wir doch zusammengekommen“, schmunzelt Addai. dessen Vertrag zunächst bis Saisonende gilt. Für seinen Verler Kollegen Sören Kröger sei das Finale in der ersten Halbzeit noch „auf Augenhöhe“ gewesen, am Ende hätte sein Team mehr Luft und Qualität gehabt als der Gegner. „Ich hoffe, dass der Kreispokalsieg uns Selbstvertrauen für den Abstiegskampf gibt“, widmet sich Kröger nun wieder der Westfalenliga.
SC Verl: Deli – Hanewinkel, Bougana (56. Andreev), Lange, Harmann, Hammer (70.Selalmozidis), Rudkoski (64. Nagendran), Ellefred, Chizewski (56. Govori), Martins (74. Basyigit), Tcheugoue.
SC Wiedenbrück: Vogt – Jennebach, Bairam (62. Göksu), Al-Saeedi, Moslo (67. Sönmez), Rausch, Sabri, Schütte, Mohammadi, Humpe, Cali (78. Mahmoud).
Schiedsrichter: Jan-Ole Krüger.
Tore: 1:0 Lange (65.), 2:0 Martins (72.).
C-Junioren
Damit war schon zu rechnen: Im Endspiel der C-Junioren landete Westfalenligist SC Wiedenbrück einen 4:1 (3:0)-Erfolg gegen den sich tapfer wehrenden Kreisligisten FC Gütersloh. „Mit Pokalfinals habe ich es eigentlich nicht so“, sagte SCW-Trainer Justin Kemper danach verschmitzt lächelnd. Denn in seinen aktiven Zeiten stand er als Jugendlicher dreimal in einem Kreispokalfinale – und verlor sie allesamt mit seiner jeweiligen Mannschaft. Auch bei den Senioren blieb ihm das Pokalpech treu. „Mit dem SV Spexard habe ich gleich fünfmal hintereinander ein Endspiel vergeigt“, erinnert sich Kemper, bei dem die Serie dieser Misserfolge zum Glück keine traumatischen Spuren hinterlassen haben.
„Am Anfang taten sich für uns noch nicht die passenden Räume auf“, begründete der Ex-Spexarder den stockenden Start. Doch nach dem Doppelpack von Kevin Barg und einem weiteren Treffer von Patrick Pavic war die Partie schon nach dem ersten Durchgang gelaufen. „Wir haben uns trotz der 1:4-Niederlage zumindest bis zum 0:1 gut verkauft“, gab es für FCG-Trainer Bekim Mehmeti keinen Grund, seine Schützlinge zu kritisieren. Zumal den meisten noch die Erfahrung fehlt: Sieben Akteure zählen noch zum jüngeren Jahrgang. während es laut Mehmeti bei den Wiedenbrückern derer nur drei sind.
SC Wiedenbrück: Heinz – Martinschledde, Wernet (53. Taddeo), Fessi,Vogiatzis (53. Kabasakai), Schniedertöns, Becker, Begolli (58, Ellerbrake), Deinert (26. Canovic), Barg (36. Sultani), Pavic.
FC Gütersloh: Fast – Buzolli, Bicen (61. Lakos), Sieweke, Kanoun, Mehmeti, Bygmeti (36. Kuczkowiak), Schmidt (Sar 41.), Lechtenfeld (8. Illiges), Massenkeil, Lamert.
Schiedsrichter: Jörg Kiermeier.
Tore: 1:0 (21.) Barg, 2:0 (31.) Pavic, 0:3 (34.) Barg, 3:1 (41.) Kuczkowiak, 4:1 (51.) Wernet.
D-Junioren
Frühschicht für die Jüngsten: Schon um 10 Uhr mussten die D-Junioren ran, allerdings verzögerte sich der Anpfiff um 15 Minuten. Der Grund: Auf dem Kunstrasenplatz des TuS Friedrichsdorf lag noch eine dünne, zum Teil leicht vereiste Schneedecke, und die sollte erst abtauen. Doch in einer so kurzen Zeit ging das natürlich nicht – zum Glück blieben aber schon befürchtete Rutschpartien aus, und es kam auch zu keinen schwereren Verletzungen.
Den Fußball-Schneewalzer gewann nicht unerwartet der SC Verl, der den mit großem Anhang angereisten FC Isselhorst mit vier „eisigen“ Toren erstarren ließ. „Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden“, mochte Verls Trainer Timo Rohde das 4:0 (1:0) gegen den wackeren Kreisligisten nicht überbewerten. Zumal die Isselhorster nur mit großer Mühe ein komplettes Team, das bei den D-Junioren aus neun Spieler besteht, zusammenkratzen konnten: Auf der Bank nahm neben dem Torwart lediglich ein Feldspieler Platz. „Angesichts des Minikaders haben wir uns heute gut aus der Affäre gezogen“, meinte FCI-Trainer Pierre Sieker. Zum ersten Mal überhaupt war einer Isselhorster Nachwuchsmannschaft der Sprung in ein Kreispokalfinale gelungen.
SC Verl: Hanhörster – Kasa (31. Koop), Flachmann (58. Sahin), Mildenberger, Clyford (31. Schonz), Kalicanin, Morabel, Plavos (32.Voß), Klan (31. Spasovski).
FC Isselhorst: Galeziok – Möhrling, Leicht, Ebel, Turac, Zera (27. Schmitz/44. Schulze), Beckmann, Sieker, Rodrigo.
Schiedsrichter: Finn Assig.
Tore: 1:0 Kalicanin (26.), 2:0 Mildenberger (45.), 3:0 Spasovski (47.), 4:0 Voß (57.).