Müll neben Container an Sportanlage abgeladen

Umwelt: Schrott ist Dorn im Auge

Als Rainer Koch sein Altglas wegwerfen will, entdeckt er Haufenweise Müll neben den Containern. Auch dem TuS Friedrichsdorf ist der Schrott ein Dorn im Auge. Wie die Stadt reagiert.

Rainer Koch ist er erschrocken über die Menge des wilden Mülls, der neben den Containern an der Sportanlage des TuS Friedrichsdorf abgeladen wurde.

Christian Geisler Gütersloh. Rainer Koch ist regelmäßig am Sportplatz des TuS Friedrichsdorf. Nicht etwa, weil er sich stets die Spiele des Fußball-Kreisligisten anschaut, sondern vielmehr, weil er immerzu sein Altglas in den entsprechenden Containern neben dem Platz entsorgt. So auch am Montagabend, als er gegen 18 Uhr nichts ahnend zur Sportanlage fuhr. Voller Entsetzen richtete sich der ehemalige Polizist mit einem Schreiben an diese Zeitung.

Darin formulierte der 66-Jährige: „Mir ist der Atem stehen geblieben. Zwischen den beiden Containerreihen lagen kleine Berge von unsortiertem Müll. Altbatterien. Ein Kindersitz. Ein Drucker.“ Und weiter: „Es sah abartig aus und machte die ordnungsgemäße Nutzung der Container auch noch schwierig.“ Wer den Müll abgeladen hat, das wisse Rainer Koch nicht. „Erwische ich aber jemanden dabei, dann gibt es eine Anzeige.“

Der Friedrichsdorfer sei wütend ob der Ignoranz der Verschmutzer. Weil der Sportplatz nebenan ist, liefen schließlich auch Kinder am wilden Müll entlang und könnten sich im schlimmsten Fall sogar daran verletzen. „Fast alle Teile, die dort entsorgt waren, ließen sich problemlos zu Sammelstellen bringen“, so der 66-Jährige.

Vor Ort am Sportplatz des TuS Friedrichsdorf bestätigt sich: Die Container sind voll, daneben hat jemand Mengen an Müll deponiert. Viel Altpapier. Elektroschrott. Aber auch ein Sack voller Grünschnitt ist zu sehen. Und das, obwohl unmittelbar neben den Behältern ein gut sichtbares Schild der Stadt Gütersloh angebracht ist, auf dem in großen Lettern steht: „Dies ist kein Müllabladeplatz!“ Außerdem riecht es streng nach Urin.

„Ich kann so eine Aktion nicht verstehen“, sagt Rainer Koch mit Blick auf den Schrott. „Wenn ich merke, dass die Container voll sind, dann nehme ich mein Zeug wieder mit und entsorge es beim nächsten Mal.“ Er möchte allen denjenigen Mut machen, die eine derartige Verschmutzung von öffentlichen Bereichen beobachten. „Ich kann nur appellieren, die zuständigen Stellen darüber zu informieren.“ Hätte er etwas gesehen, hätte er dies getan. So aber wähle er den Weg über die Presse.

Auch dem TuS Friedrichsdorf ist das Abladen von Müll neben den Containern schon lange ein Dorn im Auge. Auf Anfrage erklärt der ehemalige Sportchef Siegfried Meyer: „Das ist ein Armutszeugnis. Es kann doch nicht sein, dass wir auf dem Land es nicht schaffen, Ordnung zu halten.“ Er selbst sei am Montagabend wegen einer Mannschaftssitzung am Sportplatz gewesen und habe wie auch Rainer Koch den Müllberg bemerkt. „So viel war es selten. Aber das ist ein ständiges Problem. Vor den Containern am Sportplatz liegt regelmäßig Müll herum.“ Der Verein habe deswegen bereits schon einmal Kontakt zur Stadt Gütersloh aufgenommen.

Ex-Polizist findet Hinweis auf Verursacherin

Angesprochen auf das Problem, reagiert Thomas Schikora vom Bereich Stadtreinigung der Stadt Gütersloh verständnisvoll. „An dem Containerstandort an der Paderborner Straße wird leider immer wieder wilder Müll abgelagert. Deshalb wird dieser Standort auch in der Regel routinemäßig montags, mittwochs und freitags von einem Fahrzeug des Fachbereichs Stadtreinigung angefahren und gereinigt.“ Auch die Altpapiercontainer werden an diesen Wochentagen geleert. Die Leerung der Altglascontainer findet alle 14 Tage statt.

Wenn bei der Entsorgung des wilden Mülls Hinweise auf mögliche Verursacher gefunden werden, werden diese für eine Einleitung von Bußgeldverfahren an den Fachbereich Ordnung der Stadt weitergeleitet, sagt Schikora. Einen derartigen Hinweis hat Rainer Koch bereits gefunden. Der ehemalige Polizist ist auf ein Zertifikat, ausgestellt an eine Frau (der Name ist der Redaktion bekannt), aufmerksam geworden und hat dieses mitgenommen. Ein Kollege des Ordnungsamtes, so Thomas Schikora, werde sich deswegen mit Rainer Koch in Verbindung setzen, „um ein Bußgeldverfahren gegen den möglichen Verursacher einzuleiten“.