Langjähriges Engagement an der Basis

Persönlich: TuS Friedrichsdorf verabschiedet seine „gute Seele“ Gisela Voss

Gütersloh-Friedrichsdorf (cas). Es war ihr letzter Arbeitstag beim TuS Friedrichsdorf in ehrenamtlicher Funktion. Doch bevor Gisela Voss (82) und ihr Ehemann Hans (80) in der Halbzeitpause des Derbys gegen FSC Rheda von den Verantwortlichen ihres Vereins offiziell verabschiedet wurden, setzte sich die „Grande Dame“ des TuS noch einmal ins Kassenhäuschen. Und nicht nur das: Nebenher entsorgte sie an ihrem letzten Tag auch noch den Mülleimer und spießte mit einem Haken am Boden herumliegende Schutzmasken auf. „Ich hasse es, diese Dinger einzusammeln“, grantelte sie. Trotzdem hat die energisch auftretende Frau auch niedere Tätigkeiten stets ohne Murren verrichtet.

Denn Gisela Voss, seit 1978 mit ihrem Hans beim TuS in diversen Funktionen im Dauereinsatz gewesen, schätzte vor allem das Engagement an der Basis. „Sie ist keine Frau, die sich mit ihrer Arbeit in eine Führungsrolle drängt“, heißt es in einer auf den Punkt gebrachten Würdigung des Klubs. Nach fast 50 Jahren Mitgliedschaft bei den Grün-Weißen ist nun definitiv Schluss für die nicht nur in „Tippe“ geschätzte Familie Voss.

„Urgesteine im Doppelpack, die den TuS über Jahrzehnte in allen möglichen Funktionen unterstützt haben,“ wies der zweite Vorsitzende Werner Stegemann im Rahmen der Verabschiedung auf die großen Verdienste des agilen Rentnerpaars hin. Gisela Voss fungierte unter anderem als Jugendleiterin, Geschäftsführerin im Nachwuchsbereich, Betreuerin bei Freizeiten an der Ostsee und zuletzt als Kassiererin bei den Heimspielen des Bezirksligisten. Im Seniorenbereich kümmerte sie sich um die Neuanmeldungen und das komplizierte Passwesen. Ihr Motto: „Nicht verzagen, Gisela fragen“.

Genauso umtriebig war auch ihr Hans, der sich viele Sympathien als Schiedsrichter, Trainer, Betreuer, Jugend- und Staffelleiter erwarb. „Für jeden Verein ist es ein Traum, so tolle Ehrenamtliche wie Gisela und Hans in seinen Reihen zu haben“, betonte Werner Stegemann.

Der Vize und Fußball-Abteilungsleiter Rainer Wafzig waren nicht mit leeren Händen gekommen: Neben Blumen und Wein dankte die Abordnung beiden Ehrenmitgliedern mit einem Wochenend-Gutschein inklusive Verpflegung im Lippstädter Gasthaus Pilgrim. Ein passendes Ambiente: Wie der älteste Gasthof Westfalens (besteht seit 1304) genießt auch die Familie Voss Legendenstatus – und das schon zu Lebzeiten.