Tickets für Westf. Meisterschaften

Rhythmische Sportgymnastik: Gaumeisterschaften

Vorschriften neu, Aufregung groß, Leistungen gut

Gütersloh-Isselhorst (gl). Die Aufregung war groß, als sich am Samstag die Gymnastinnen des Kreises Gütersloh zum ersten Qualifikationswettkampf nach zweijähriger Pause in der Isselhorster Sporthalle trafen.

Bei den Gaumeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik ging es um die begehrten Tickets zur Westfälischen Meisterschaft. Die Mädchen und ihre Trainerinnen standen dabei in diesem Jahr vor besonderen Herausforderungen. Im Herbst wurden, wie immer nach den Olympischen Spielen, neue Wertungsvorschriften veröffentlicht, die bis zum Beginn der Wettkampfsaison ständig verändert, verfeinert und angepasst werden. Das zwingt die Trainerinnen immer wieder, Elemente zu ändern und Choreografien umzustellen.

Trotz der schwierigen Situation ist Gaufachwartin Verena Großeschallau zufrieden: „Die Gymnastinnen und Trainerinnen waren fleißig und haben trotz coronabedingter Trainingspausen die neuen Wertungsvorschriften sehr gut umgesetzt. Dabei waren schon ansprechende Choreografien zu sehen.“

Besonders in der Freien Wettkampfklasse (FWK), in der die Gymnastinnen ab 16 Jahren an den Start gehen, war die Leistungsdichte groß. Viele der Starterinnen sind Mitglied der Bundesligamannschaft, die noch im Dezember auf Bundesebene turnten. Die kurze Vorbereitungszeit nutzten die Gymnastinnen intensiv und zeigten bereits sehr gute Leistungen.

Isabell Grünwald vom TV Isselhorst punktete besonders mit ihren körpertechnischen Schwierigkeiten. Bereits mit dem Reifen legte sie mit der Tageshöchstnote von 21,05 Punkten vor. Nach zwei weiteren gelungen Choreografien mit dem Ball und dem Band hatte sie die Nase vorn. Nach etwa halbjähriger Verletzungspause kehrte auch Milidija Usupova (TV Isselhorst) auf den Wettkampfteppich zurück. Mit dem Band waren noch einige Schwächen sichtbar, aber dank zwei stabiler Übungen mit dem Reifen und dem Ball durfte sie die Silbermedaille entgegennehmen. Rang drei belegte Ilina Sokolovska. Für die 15-Jährige, die im vergangenen Herbst zum TuS Friedrichsdorf wechselte, ist es die erste Saison in der Freien Wettkampfklasse. Mit ihrem starken Ausdruck und der gewohnten Sicherheit mit dem Gerät konnte sie jedoch viele erfahrenere Gymnastinnen hinter sich lassen

Landesmeisterschaft in vier Wochen

Gütersloh-Isselhorst (gl). Auch in der Schülerinnenwettkampfklasse (SWK) waren die vorderen Plätze hart umkämpft. Hier machten die ebenfalls kürzlich zum TuS Friedrichsdorf gewechselten Mädchen die ersten Ränge unter sich aus.

Anna Daniels, die im vergangenen Jahr ihre ersten Erfahrungen bei einem Bundeswettkampf sammelte, setzte sich dank ihrer hervorragenden Körpertechnik mit insgesamt sechs Punkten Vorsprung von der Konkurrenz ab. Eva Sokolovska überzeugte auf Platz zwei besonders mit ihrer Präsenz auf der Wettkampffläche, auch wenn noch kleine Fehler mit den Handgeräten dabei waren. Sophie Merker zeigte sich in ihren Körperelementen in allen drei Übungen ohne Handgerät, mit dem Reifen und dem Ball deutlich verbessert. Trotz einiger Geräteverluste mit den Keulen schaffte sie mit Rang drei den Sprung aufs Treppchen.

In der Juniorinnenwettkampfklasse (JWK) konnte niemand Sukjena Ceric (TuS Friedrichsdorf) das Wasser reichen. Die 14-Jährige zeigte sich für ihre letzte Saison in der JWK gut vorbereitet. In der Choreografie mit den Keulen, die sie bereits für die Bundesligasaison vorbereitet hatte, überzeugte sie neben den körpertechnischen Schwierigkeiten besonders im neu geschaffenen Artistik-Wert und erhielt dafür 19,367 Punkte. Am Ende verwies sie Henriette Esken vom TV Verl und Diana Markov vom Gütersloher TV mit mehr als 13 Punkten Vorsprung auf die Plätze zwei und drei.

Neben den Einzelgymnastinnen gingen bei den Gaumeisterschaften auch zwei Gruppen an den Start, die ebenfalls mit den neuen Wertungsvorschriften zu kämpfen haben. Die Juniorinnengruppe des TV Verl hat mit den Keulen zudem ein eher schwieriges Gerät für die Gruppengymnastik erwischt. In beiden Durchgängen unterliefen den sechs Gymnastinnen mehrere Geräteverluste, die wertvolle Punkte kosteten. Die FWK-Gruppe des TuS Friedrichsdorf hat es da mit dem Handgerät Reifen etwas leichter. Die erfahrenen Gymnastinnen zeigten ihre abwechslungsreiche Choreografie im zweiten Durchgang sicherer. Beide Gruppen haben sich, wie insgesamt 24 Einzelgymnastinnen, für die Landesmeisterschaften in Schwerte in vier Wochen qualifiziert. Kristina Scheibner