Bezirksligisten in der Winterpause

Fußball: Weitere Pleiten-Serie ist verboten

Der TuS Friedrichsdorf kam spät in Fahrt, muss aber im Abstiegskampf noch weiter zulegen.

Von Uwe Caspar

Gütersloh. Rainer Wafzig gab sich vor dem Meisterschaftsauftakt sehr optimistisch. „Wir sind personell jetzt stärker besetzt als in den beiden zurückliegenden Jahren“, erhoffte sich der Obmann des Bezirksligisten TuS Friedrichsdorf im August eine stressfreie Saison. Doch „Tippe“ hängt als Vierzehnter schon wieder im Tabellenkeller fest, geht auf einem Abstiegsrang in die kurze Winterpause.

Die Situation ist nicht mehr ganz so trostlos wie nach dem neunten Spieltag. Bis dahin hatte es nur Niederlagen gehagelt, das einzige Team ohne Punktgewinn grüßte als abgeschlagenes Schlusslicht. Jeffrey Addai gewann der beängstigenden Serie auch etwas Positives ab. „Wir hatten gute Ansätze gezeigt, um schon vorher die ersten Punkte holen zu können“, betonte der Trainer, der gemeinsam mit Peter Kamp coacht.

Am 10. Spieltag schließlich platzte der Knoten: Ausgerechnet gegen die Truppe ihres früheren Trainers Hans Grundmann feierten die Friedrichsdorfer ihr erstes Erfolgserlebnis, gewannen 1:0 gegen den SC Bielefeld. Das war der Anfang einer Serie, die erst mit der unglücklichen 1:2-Schlappe beim FSC Rheda zu Ende ging. Prompt wurde der TuS wieder auf einen Abstiegsplatz zurückgeschleudert.

Die Lage ist zwar ernst, aber nicht aussichtslos: Der Abstand zum VfL Oldentrup (18 Punkte) auf dem ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nur zwei Zähler. Mit fünf Punkten Rückstand auf SW Sende (21) und Türk Sport Bielefeld (21) sind die Grün-Weißen mit ihren 16 Zählern noch auf Schlagdistanz mit ihren Konkurrenten.

Jeffrey Addai geht davon aus, dass für den Klassenerhalt mindestens 40 Punkte erforderlich sind. Friedrichsdorf muss also eine weitaus bessere Rückrunde spielen, zumal der TuS 08 Senne und Aramäer Gütersloh dem TuS im Nacken sitzen. Laut Trainer soll „auf jeden Fall“ ein Stürmer geholt werden.

Immerhin: auch als der TuS seinen Tiefpunkt erreicht hatte, mussten Addai und Kamp nicht um ihren Job bangen. „Definitiv werden wir euch nicht rausschmeißen“, teilte Rainer Wafzig in der dicken Krise dem Duo mit. Im Gegenteil. Der Verein kann sich eine weitere Zusammenarbeit mit dem ambitionierten Gespann vorstellen.

Auch Trainer-Ikone Siggi Meyer und der frühere langjährige Abteilungsleiter Werner Meyer drücken die Daumen. Der TuS ist immer noch eine Herzensangelegenheit für sie, die bei jedem Spiel – als moralische Unterstützung – mitzittern.