12 Stationen auf 400 Meter

Fitnessparcours eröffnet

Gütersloh (cas). In den 1970er- und 1980er-Jahren erfreuten sich die „Trimm-dich-Pfade“ bundesweit großer Beliebtheit. Fast jede Stadt oder Gemeinde bot einen solchen Fitness-Kursus in der Natur an. In den darauffolgenden Jahrzehnten kamen die Angebote dann langsam aus der Mode. Viele Geräte verrotteten.

Inzwischen aber scheinen sie eine Renaissance zu erleben – nun auch in Friedrichsdorf: Am Sonntag ist der vom Turn- und Sportverein (TuS) initiierte erste Fitnessparcours eröffnet worden. „Der Parcours kann nicht nur von Vereinsmitgliedern, sondern von allen Bürgern genutzt werden und eignet sich für jede Altersklasse“, betont der TuS-Vorsitzende Hubert Brummel. Foto: U. Casper

Auf rund 400 Metern sind zwölf Stationen inklusive wetterfester Erklärungsschilder verteilt, unter anderem Reckstangen, Balancebalken aus Akazienholz und Slalomstangen. „Hier kann man sich gut abhängen lassen“, riefen Brummel und Vorstandsmitglied Maureen Marquis-Eldag lachend bei ihren ersten Klimmzügen. Manche Fitness-Runden bieten sogar einen QR-Code an. Auf diese nicht zwingend notwendige Technik verzichtet man in „Tippe“ lieber.

Den Anstoß, einen solchen Parcours, der sich im Naherholungsgebiet an der Johannes-Brahms-Straße befindet, hatte Corona gegeben. „Monatelang waren die Sporthallen geschlossen. Deshalb kam uns die Idee mit der Fitness im Freien“, berichtet Hubert Brummel. Schon länger hatte sich der Verein mit diesem Gedanken beschäftigt: Bei Urlaubsreisen in die Schweiz war Maureen Marquis-Eldag aufgefallen, dass in Heidis Heimat nahezu jeder Ort einen sogenannten Vita-Parcours anbot. Ob Vita oder Outdoor – das klingt eben moderner als die einstige Pfad-Parole der deutschen Sportbewegung.

In das Friedrichsdorfer Projekt, bei dem der TuS von den Anwohnern Raphael und Benedikt Wullengerd („Rollrasen-Wullengerd“) unterstützt wurde, mussten rund 10 000 Euro investiert werden. Weil das Land NRW neuerdings Geld für Outdoor-Geräte zur Verfügung stellt, liebäugelt auch der TuS mit einem Zuschuss. „Die neue Förderung war uns leider völlig unbekannt. Trotzdem hoffen wir, dass unser verspätet gestellter Antrag noch bewilligt wird“, sagt Hubert Brummel.

Wenngleich bei der Premiere – mit Apfelpunsch für die Erwachsenen und Weihnachtsgebäck für die Kinder – die Teilnehmerzahl überschaubar war, so rechnet der TuS-Vereinschef dennoch mit viel Betrieb künftig auf dem Parcours. „Das muss sich noch herumsprechen in Tippe“, setzt Brummel außer bereits verteilten Broschüren auch auf Mundpropaganda.