Fußball: Von schlauen Füchsen und Kraftausdrücken
Gütersloh (cas). Türkgücü Gütersloh wollte ihn eigentlich schon im Sommer verpflichten, geklappt hat es aber erst jetzt im Herbst: Thomas Pollmann ist für den ausgeschiedenen Trainer Selcuk Kaya in die Bresche gesprungen, wird den Fußball-Bezirksligisten aber nur bis zur Winterpause betreuen. „Ein weiteres Engagement kann ich mir kaum vorstellen, denn ich habe mich schon vor drei Jahren aus dem Trainer-Geschäft zurückgezogen“, sieht der 58-Jährige seinen vorübergehenden Job am Kamphof eher als einen Freundschaftsdienst. Pollmann, früher auch im Nachwuchsbereich des FC Gütersloh tätig, steht vor keiner leichten Aufgabe. Vor allem die Disziplin der Mannschaft lässt zu wünschen übrig. Fast folgerichtig häufen sich in letzter Zeit die Platzverweise. Beim 3:5 gegen TuS Brake flog nun Torwart Christopher Siekaup vom Platz.
Für seinen verbalen Ausraster gegen TuS Friedrichsdorfs „Co“ Peter Kamp hat sich Aramäers Trainer Michael Esen („Halt die Fresse“) bei seinem Kollegen Jeffrey Addai nachträglich entschuldigt. „Ich war so sauer, weil gegen einen unserer Spieler eine glatte Tätlichkeit begangen wurde. Alle haben das gesehen, nur der Schiedsrichter nicht“, nannte Esen den Auslöser für seine Entgleisung.
Ein noch sehr junger Referee leitete das Derby: Max Westerfellhaus ist erst 22 Jahre alt und musste des Öfteren die erhitzten Gemüter besänftigen. Alles in allem brachte der noch unerfahrene Spielleiter die für ihn nicht einfache Partie ordentlich über die Runden.
„Mach et Otze!“ Mit diesem Spruch, längst ein Klassiker, hatte Kölns damaliger Trainer Erich Rutemöller den FC-Spieler Frank Ordenewitz animiert, eine Rote Karte zu provozieren. Der Friedrichsdorfer Lukas Kesseler brauchte am Sonntag keine Aufforderung – er provozierte aus freien Stücken seine fünfte Gelbe Karte, die bekanntlich eine Spielsperre nach sich zieht.
Die kratzt aber Kesseler nicht im Geringsten, weil er in den kommenden Wochen wegen einer Urlaubsreise dem TuS Friedrichsdorf sowieso nicht zu Verfügung steht. „Lukas ist eben ein schlauer Fuchs“, kommentierte Peter Kamp schmunzelnd die aus taktischen Gründen vorgezogene Gelbe Karte Nummer fünf.