Badminton: Oberligist TuS Friedrichsdorf feiert innerhalb von 22 Stunden zwei Siege und freut sich über einen perfekten Saisonstart. Bravouröser Kampf von Sophie Steffen
Gütersloh. So etwas nennt man wohl „Perfekter Saisonstart“: Der TuS Friedrichsdorf hat in der Badminton-Oberliga am Wochenende innerhalb von gut 22 Stunden zwei Siege gefeiert. Der Lohn: Blitzsaubere 8:0 Punkte und die Eroberung der Tabellenspitze. Zweimal hieß es am Ende 6:2 für „Tippe“ – am Samstag beim 1. BV Mühlheim III und am Sonntag in eigener Halle gegen den Gladbecker FC II. „Besser geht’s nicht“, freut sich Teamsprecher Nils Rogge.
Rogge und seine Teamkollegen sowie Trainer Björn Bennefeld blicken zufrieden auf die ersten sechs Wochen der aktuellen Saison. „Wir können in den kommenden Spielen befreit aufspielen“, sagt Rogge, „wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. Auf uns warten jetzt drei starke Gegner.“ Etwa am kommenden Samstag Regionalliga-Absteiger BW Ostenland. Oder Ende Oktober der SC Münster, der seit Jahr und Tag in der Oberliga-Spitzengruppe mitmischt. Björn Bennefeld hat indes das große Ganze im Blick: „Wir können bis dato mit dem Abschneiden aller TuS-Mannschaften sehr zufrieden sein. Keine ist derzeit abstiegsgefährdet. Was mich aber besonders freut: Durch die Art wie wir trainieren, können uns die eingesetzten Ersatzspieler sofort helfen. Sie liefern nicht nur die ’Streichergebnisse’. Das ist eine gute Sache.“
Bennefeld meinte damit unter anderem Christopher Niemann, der eigentlich für die 2. Mannschaft in der Verbandsliga vorgesehen war, sich aber bereits am Sonntag in der „Ersten“ festspielte – und in beiden Begegnungen ganz stark auftrumpfte. Wie der Friedrichsdorfer in Mühlheim etwa den mehrfachen Deutschen Meister und aktuellen Bundestrainer Detlef Poste in drei Sätzen niederrang (21:10, 16:21, 21:17), war Sport vom Allerfeinsten. „Detlef ist auch mit über 50 immer noch bärenstark. Aber Chris hat überragend gespielt“, berichtet Nils Rogge. Die beiden duellierten sich mehr als eine Stunde lang – dann konnte Niemann jubeln. Rogge: „Schade, dass wir dieses Spiel nicht gefilmt haben.“ Doch auch die anderen TuS-Auftritte an der Ruhr konnten sich sehen lassen. Rogge/Niemann sowie Sven Leifeld/Joris Krückemeier punkteten jeweils im Männer-Doppel, Krückemeier und Leifeld legten neben Niemann in den Einzeln nach, ehe das Mixed Melina Orth/Rogge für den 6:2-Gesamtsieg sorgte. „Unsere drei starken Herren-Einzel haben den Ausschlag gegeben“, so Rogge.
Einen Tag später gegen Gladbeck stellten dann die Frauen mit die entscheidenden Weichen. Der TuS führte nach Siegen von Mirko Brüning/Nils Rogge, Joris Krückemeier/Sven Leifeld, Sophie Steffen/Sabrina Sobek und Christopher Niemann relativ zügig mit 4:0, doch dann mussten Krückemeier und Brüning etwas überraschend gratulieren und schon stand es nur noch 4:2. Als danach Sophie Steffen im Frauen-Einzel und Orth/Rogge im Mixed jeweils in den dritten Satz mussten, wurde es noch einmal eng. „Da haben wir kurz ein bisschen gezittert“, erzählt Rogge lachend. Während das Mixed den finalen Durchgang sicher mit 21:12 nach Hause brachte, kämpfte sich Sophie Steffen nach einem 10:18-Rückstand im entscheidenden Satz bravourös ins Spiel zurück und siegte noch mit 21:19. Damit war der 6:2-Erfolg unter Dach und Fach. Rogge: „Das war überragend von Sophie.“
Christopher Niemann ist übrigens für Simon Klaß eingesprungen, der mit einer dick bandagierten Hand am Spielfeldrand mitfieberte. Vor drei Wochen waren bei Klaß die Schmerzen an der Hand immer größer geworden – die Spätfolge eines Sturzes bei einem Turnier vor einem halben Jahr in Verl. „Ich habe die ganze Zeit gespielt, aber dann stellte sich plötzlich heraus, dass ich einen komplizierten Kahnbeinbruch habe“, sagt er. Ende Oktober steht die OP an. Klaß: „Ich bin Physiotherapeut. Ich brauche meine Hände.“ Natürlich auch zum Badmintonspielen: „Mir juckt es ganz schön in den Fingern.“