„Wir hatten viele tolle Jungs“

Fußball: Meyers Elf des Jahrzehnts

Meine Mannschaft des Jahrzehnts: Im Teil 2 unserer Serie fungiert Siggi Meyer als Experte für den TuS Friedrichsdorf, der seit 2014 wieder zum Bezirksliga-Inventar gehört

Gütersloh. Die Corona-Pause hat auch etwas Gutes: Sie gibt den heimischen Fußballern Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen. Dem wollen wir mit unserer Serie „Meine Mannschaft des Jahrzehnts“ nachkommen. Bezogen auf Vereine aus dem Kreis Gütersloh blicken Experten auf die Jahre 2010 bis 2019 zurück und wählen die Spieler und Trainer aus, die den Klub aus ihrer subjektiven Sicht in diesem Zeitraum am meisten geprägt haben. Im Teil 2 geht es heute um den TuS Friedrichsdorf – und wer könnte besser als Experte dienen als Siggi Meyer.

Der 73-Jährige gilt bei den „Dörfern“ als lebende Legende. Mit kurzen Unterbrechungen war er über 48 Jahre Trainer in „Tippe“. Seit drei Jahren engagiert er sich „nur noch“ als Sportlicher Leiter und ist deswegen noch immer ganz nah dran am Geschehen. Für die Nominierung seiner Favoriten stöberte Meyer stundenlang in seinen vielen Ordnern im Keller. Dort ist festgehalten: Der ehemalige Landesligist war 2011 in die Kreisliga A abgestiegen, schaffte 2014 den Wiederaufstieg und gehört seitdem wieder zum Inventar der Bezirksliga. Seine persönliche Erkenntnis: „Ich habe es nie bereut, immer in Friedrichsdorf geblieben zu sein. Im Laufe der vielen Jahre habe ich viele tolle Jungs kennengelernt.“

Torhüter
Carsten Epkenhans: „Ein sicherer Rückhalt und absoluter Teamplayer, der immer mit einer vorbildlichen Einstellung trainierte und spielte.“

Abwehr
Benedikt Kleeberg-Biegerl: „Benny wurde anfangs unterschätzt und nur auf seine enorme Schnelligkeit reduziert. Im Laufe der Jahre hat er sich stetig weiterentwickelt. Auch im taktischen Bereich, weil er einfach gut zuhören konnte. Ein starker Außenverteidiger mit Drang nach vorne.“

Arif Kundag: „Arif war ein sehr guter Bezirksligaspieler. Manchmal zu emotional, aber schnell und mit guten Tackling. In der Innenverteidigung war auf ihn immer Verlass.“

Nico Brosig: „Total ehrgeizig und zuverlässig. Zudem ein Spieler, der sich zu 100 Prozent mit dem TuS identifiziert.“

Jan Gerdhenrichs: „Damals leider im Streit aus Friedrichsdorf weggegangen. Ein guter Abwehrspieler, der über eine immense Siegermentalität verfügte.“

Mittelfeld
Rafael Pietrzyk: „Raffi war damals ein Glücksgriff für uns. Seine Position war das zentrale, defensive Mittelfeld. Er war sehr lauf-und zweikampfstark und außerhalb des Platzes einfach ein feiner Kerl.“

Artur Minosjan: „Er kam von BW Gütersloh und war ebenfalls ein absoluter Glücksfall für den TuS. 90 Minuten auf dem Platz unterwegs, dabei sehr diszipliniert. Im Laufe seiner Karriere hat er sich immer weiter gesteigert. Zudem war Artur als Schachspieler und Turniertänzer erfolgreich.“

Hakan Karaarslan: „Einfach ein genialer Fußballer, der immer vorneweg marschiert ist und mit seinem Siegeswille die Mannschaft mitgerissen hat. Fast schon übermäßig ehrgeizig.“

Benjamin Kotzott: „Benny ist einer meiner Lieblingsspieler, der immer seine Leistung gebracht hat. Gerade in wichtigen Partien hat er seine überragende Klasse gezeigt. Wenn er ein bisschen ehrgeiziger gewesen wäre, hätte er durchaus mehr erreichen können.“

Angriff
Muhammad Karaarslan: „Leider hat der Junge schon bei den A-Junioren von Borussia Dortmund seinen ersten Kreuzbandriss erlitten. Im Laufe der Jahre hat er immer wieder unter Knieproblemen gelitten. Für Tippe war er ein außergewöhnlicher Kicker. Ein Torjäger, der immer Bock auf Fußball hatte und mit einer unglaublichen Torgeilheit ausgestattet war.“

Marius Koch: „Ein toller Fußballer, der aus Isselhorst zu uns kam. Er hat mich total an meine eigene Spielweise früher erinnert hat. Marius ging dahin, wo es wehtat. Er war enorm kopfballstark und jemand, den man immer in die Spitze schicken konnte. Der Kontakt zu Marius ist nie abgerissen.“

Aufgebot
Tor: Julian Brosig; Abwehr: Christian Kuklok, Kevin Dickhoff;
Mittelfeld: Selcuk Sama, Robert Kotzott; Angriff: Torben Budde.