Routine und das nötige Quäntchen Glück fehlen

Badminton: Für die beiden Damen-Doppel des TuS Friedrichsdorf Melina Orth/Sabrina Sobek und Svantje Gottschalk/Leonie Zuber kommt bei den Deutschen Meisterschaften in Bielefeld in der ersten Runde das Aus. Für beide Paarungen ist durchaus mehr drin

Gütersloh (mav). Auch für die beiden Damen-Doppel des Oberligisten TuS Friedrichsdorf kam bei den Deutschen Badminton-Meisterschaften in der Bielefelder Seidensticker Halle ähnlich wie in den TuS-Einzeln am Tag zuvor (wir berichteten) in der ersten Runde das Aus. Sowohl Melina Orth/Sabrina Sobek als auch Svantje Gottschalk/Leonie Zuber verloren am späten Freitagvormittag ihre Auftaktspiele. „Gegen Spielerinnen, die seit Jahren 2. Bundesliga spielen, fehlt es unseren jungen Leuten oft noch an der nötigen Routine“, sagte Björn Bennefeld.

Der Friedrichsdorfer Trainer war vor allem mit dem Auftritt von Melina Orth/Sabrina Sobek zufrieden. Die beiden lieferten den beiden Zweitligaspielerinnen Marie Lücke/Charlotte Mund vom SV GutsMuths Jena einen heißen Kampf und gaben sich erst nach drei Sätzen mit 14:21, 21:17 und 14:21 geschlagen. Nachdem sich die Friedrichsdorferinnen im ersten Durchgang erst an die Umgebung gewöhnen mussten, lieferten sie im zweiten Satz eine bärenstarke Leistung ab. „Der Satz ging völlig verdient an die beiden“, so Bennefeld. Im Entscheidungssatz hatten sich die Gegnerinnen dann allerdings auf eine bis dato gut funktionierende Variante beim Aufschlag eingestellt, so dass Orth/Sobek immer mehr unter Druck gerieten und schließlich verloren. „Leider fehlte es an einer Alternative zu dieser Variante. Bei einer durchgehenden Leistung wie im zweiten Satz wäre es ein Spiel auf Augenhöhe gewesen, doch die Schwankungen waren zu groß“, bilanzierte Björn Bennefeld.

Fast zeitgleich musste die zweite TuS-Paarung Svantje Gottschalk/Leonie Zuber gegen Felicitas Andre (FSV Trier-Tarforst)/ Annica Rohbeck (BC Remagen) antreten. Nach 21 Minuten Spielzeit stand eine 14:21, 16:21-Niederlage auf der Anzeigentafel. „Wer Svantje am Donnerstag in Bielefeld in ihrem starken Einzel gesehen hatte, musste sich fragen, was über Nacht passiert ist“, so der Trainer. Die 19-Jährige fand überhaupt nicht ins Spiel und weil auch Zuber Probleme hatte, war der erste Durchgang schnell vorbei. Bennefeld: „Im zweiten Satz wurde es vor allem bei Leonie besser, das war dann in Ordnung.“ Weil bei den entscheidenden Ballwechseln jedoch die Fehlerquote zu hoch war und auch das nötige Quäntchen Glück fehlte, ging auch dieser Satz an die in Zweitliga-Gegnerinnen aus Rheinland-Pfalz. „Schade“, sagte Bennefeld, „bei einer ähnlichen Leistung wie beiden NRW-Meisterschaften wäre ein Sieg durchaus drin gewesen.“

Am Freitag wurde übrigens bekanntgegeben, dass die Deutschen Meisterschaften bis mindestens 2024 in Bielefeld bleiben. Der Deutsche Badminton-Verband und der örtliche Veranstalter um Axel Seemann hatten sich auf einen neuen Vierjahresvertrag geeinigt. Damit sind die nationalen Titelkämpfe seit 1998, nur unterbrochen durch zwei Jahre in Bremen 2001 und 2002, in Bielefeld beheimatet.