Fußball: Bezirksligist Gütersloher TV kassiert im Kellerduell gegen den TuS Friedrichsdorf erst in der Nachspielzeit das 1:1
Gütersloh. Dieses Unentschieden hilft keinem: Der Gütersloher TV und der TuS Friedrichsdorf haben sich im Abstiegsduell der Fußball-Bezirksliga mit 1:1 getrennt. Die weiter sieglosen „Tipper“ kamen erst in der Nachspielzeit zum Ausgleich, hatten aber vorher bereits mehrere Riesenchancen ausgelassen, so dass sogar ein Dreier verdient gewesen wäre. „In diesem Spiel darf es nur einen Sieger geben“, ärgerte sich TuS-Trainer Hans Grundmann. „Das war heute nicht unser Tag. Friedrichsdorf war sehr stark“, so GTV-Coach Ali Bozkurt.
Das Spiel war noch keine drei Minuten alt, da kassierten die Gäste aus Friedrichsdorf schon eine kalte Dusche. Nach einer Flanke bekam der TuS den Ball nicht weg, GTV-Akteur Marius Lamkemeyer sagte Danke und köpfte im zweiten Versuch aus zwei Metern ein – 1:0 (3.). Danach entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel, nach gut einer Viertelstunde wurde der TuS jedoch immer stärker. So vergaben etwa Leutrim Latifi und Poulis Panagiotis innerhalb von Sekunden zwei sehr gute Möglichkeiten (24.). Stürmer Latifi sollte in der Folge noch mehrere weitere gute bis sehr gute Chancen auslassen (30., 36.). Die knappe 1:0-Führung der Turner zur Pause war durchaus glücklich.
In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild: Erneut Latifi (47.) und Joel Kirsch, der aus 20 Metern die Latte anvisiert hatte (50.), zeigten schnell, dass der TuS im LAZ Nord unbedingt etwas holen wollte. Zwar verflachte das Spiel nun, weil sich beide Mannschaften meist schon im Mittelfeld neutralisierten, immerhin war es aber Kapitän Mahmut Tur, der nach langer Zeit wieder einmal für einen GTV-Torabschluss sorgte (63.). Das schien ein Weckruf zu sein, denn nur vier Minuten später musste „Tippe“-Abwehrchef Marcel Koch nach einer Bogenlampe von Adrian Mildenberger akrobatisch auf der Torlinie klären (67.). In der Schlussphase setzte Friedrichsdorf alles auf eine Karte. Während es der GTV versäumte, seine Konter sauber zu fahren, hatten die Gäste bei einer weiteren Doppelchance von Joel Kirsch und Daniel Meyer den Torschrei schon auf den Lippen (84.) – das musste der Ausgleich sein. „Wir schmeißen jetzt Justin rein und dann beten wir“, sagte Grundmann zu seinem Co-Trainer Peter Kamp, bevor er Justin Beulig einwechselte (87.). Die Gebete wurden schließlich erhört, als Henri Hübner in der Nachspielzeit den längst überfälligen 1:1-Ausgleich erzielte (90.+3.).
„Wir hatten Chancen für zwei Spiele“, konnte es der Friedrichsdorfer Kapitän Marcel Koch nicht fassen. „Wenn du so ein spätes Tor bekommst, ist das natürlich sehr bitter. Auch wenn es verdient war“, sagte Ali Bozkurt. Immerhin: Der GTV ist seit vier Spielen unbesiegt.