Prioritätenliste

Sportstätten: Rangfolge für Kunstrasenplätze erstellt

Alle zwei Jahre knöpft sich die Stadt eine Sanierung vor. Wer dran ist, legt sie zusammen mit Politik und Stadtsportverband fest. Allerdings sind die Empfehlungen der Fachleute aus den Prüflaboren eindeutig.

Ludger Osterkamp – Gütersloh. Die Stadt will ihre Prioritätenliste für das Ausbessern der Sportplätze fortschreiben. Demnach schlägt sie den Fraktionen im Sportausschuss vor, als nächstes den zweiten Kunstrasenplatz am Schulzentrum Süd zu sanieren. Die Sportplätze Ostfeld, Pavenstädt und Friedrichsdorf schließen sich – in dieser Reihenfolge – an.

Alle zwei Jahre, so ist es seit einiger Zeit üblich, nimmt sich die Stadt eine Sportfreifläche vor. Sie hält sich dabei an eine Prioritätenliste, die sie gemeinsam mit Politik, Stadtsportverband und den betroffenen Vereinen erstellt – dieses Vorgehen habe sich bewährt, weil es Konsens und Verbindlichkeit erzeuge. Der zweite Sportplatz am Schulzentrum Süd wäre demnach 2021 dran, Ostfeld und die anderen später.

Die Verwaltung hat die vier Kunstrasenplätze, 2007 und 2008 gebaut, von einem Prüflabor untersuchen lassen. Die Fachleute kamen zu dem Ergebnis, dass der Kunstrasen am Alten Hellweg die Sanierung am dringendsten nötig hat: Teilweise lösen sich schon tellergroße Placken aus dem Trägergewebe. Zwar hat die Stadt deren Austausch in Auftrag gegeben (andernfalls müsste sie aus Sicherheitsgründen den Spielbetrieb einstellen), das ändere allerdings nichts an der Tatsache, dass der Belag eine unterschiedliche Füllhöhe habe, das Spielfeld uneben sei.

Aktuell kalkuliert die Stadt für den neuen Kunstrasen am SZ Süd mit 250.000 Euro, aber vielleicht werde es teurer. Das hänge unter anderem davon ab, für welches „Infill“ man sich entscheide – möglicherweise komme sogar das umstrittene Kunststoffgranulat in Betracht, da die Industrie derzeit an neuen, biologisch abbaubaren Materialien teste. Alternativ nehme man Kork, wie schon auf dem ersten, im Sommer sanierten Schulzentrums-Platz. Alle anderen Kunstrasenplätze sind noch mit Kunststoffgranulat verfüllt.

Insgesamt sei der Nutzungsdruck auf die Sportfreiflächen gestiegen, so die Stadt. Das habe mit dem Ganztagsbetrieb in Schulen zu tun. Konnten die Jugendlichen ihr Training früher um 15 oder 15.30 Uhr beginnen, sei das nun oft erst nach 17 Uhr möglich. „Das führt zu einer Verdichtung des Trainingsbetriebs.“ Bis 19.30 Uhr sollten die Sportplätze laut Verwaltung den Jugendteams vorbehalten bleiben, erst danach seien die Senioren dran.

Bis 19.30 Uhr sollen die Plätze den Jugendteams vorbehalten bleiben

„Es kann nicht sein, dass eine Seniorenmannschaft um 18.30 Uhr trainiert und dadurch den Jugend-Trainingsbetrieb einschränkt beziehungsweise die Anlage nach 20 Uhr nicht mehr genutzt wird. Die Verwaltung hält es bei den hiesigen klimatischen Verhältnissen auch in den Wintermonaten für absolut vertretbar, dass eine Seniorenmannschaft bis 21 oder 21.30 Uhr trainiert“, heißt es in der Vorlage für die Fraktionen. Ein Bedarf an zusätzlichen Sportflächen ergebe sich daraus jedenfalls nicht.

Foto: TuS-Archiv