Friedrichsdorf gibt die Hoffnung nicht auf

Fußball: Für das Bezirksligaschlusslicht TuS Friedrichsdorf ist Aufgeben ein Fremdwort. Verein, Trainer und Mannschaft ziehen dabei an einem Strang. Gegen den VfB Schloß Holte soll die Wende gelingen

Von Maik Brungs – Foto: Henrik Martinschledde

Gütersloh-Friedrichsdorf. Siggi Meyer hat im Fußball viel erlebt: Auf- und Abstiege, viele Jahre der dauerhaften Bezirksligazugehörigkeit und auch zig Verhandlungen mit potenziellen neuen Spielern. „Das ist in den vergangenen Jahren definitiv schwieriger geworden. Zumal wir finanziell nicht die Mittel haben, wie andere Vereine.“ Die Friedrichsdorfer würden gerne in der Winterpause personell nachlegen, doch nicht um jeden Preis. „Es muss alles passen. Aber es ist nicht einfach“, so der Sportliche Leiter. Der Blick auf die aktuelle Tabelle bereitet allen „Tippern“ Bauchschmerzen. Sieglos, mit nur zwei Punkten steht der TuS abgeschlagen am Tabellenende. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt bereits neun Zähler. „Aufgeben werden wir nicht. Aber die Tabelle lügt nicht“, richtet sich der Blick der Friedrichsdorfer Trainerlegende (noch) nicht Richtung Kreisliga A. Der jungen Mannschaft bescheinigt Meyer durchaus Talent, fehlende Routine führe oftmals zu vermeidbaren Fehlern. „Teilweise verlieren wir zu leicht die Ordnung. Da würden ein oder zwei erfahrene Akteure mehr helfen“, so der 72-Jährige. Aber auch Verletzungspech spiele eine zentrale Rolle, denn mit Keeper Julian Brosig, Leon Celik und Marcel Beckmann fallen drei Leistungsträger langfristig aus. Doch es gibt auch Positives zu vermelden: So feierte Niklas Heimsoth nach seinem Kreuzbandriss am vergangenen Sonntag sein Comeback. Eines stellt Meyer heraus: „Am Trainer liegt es definitiv nicht. Hans macht seine Sache sehr gut.“ Grundmann gibt das Lob an die Sportliche Leitung zurück: „In so einer Situation vom Verein die volle Rückendeckung zu erhalten, ist nicht selbstverständlich, zeigt aber wie der Klub tickt.“ Für den ehrgeizigen Coach ist Aufgeben ein Fremdwort: „Ich bin als Spieler und als Trainer noch nie abgestiegen. Und das soll so bleiben.“ Grundmann lobt die hervorragende Trainingsbeteiligung: „In den Einheiten werden wir weiter Gas gegeben. Trotz der prekären Lage soll der Spaß am Fußball weiter im Vordergrund stehen. Solange die Chance auf den Klassenerhalt besteht, glauben wir daran.“ Am Sonntag gegen den wieder erstarkten Rangfünften VfB Schloß Holte will der TuS wieder probieren etwas Zählbares zu holen. „Wir waren so oft nah dran am ersten Saisonsieg. Vielleicht gelingt uns gegen Holte die Überraschung“, hoffen Grundmann und Meyer gemeinsam.