Überzahl als Türöffner

Fußball: Bezirksligist SV Avenwedde bezwingt den Letzten TuS Friedrichsdorf nach torloser erste Halbzeit noch mit 5:0

Gütersloh. Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten und fünf teils wunderschön herausgespielte Tore: Das Derby der Fußball-Bezirksliga zwischen dem SV Avenwedde und dem TuS Friedrichsdorf hatte für die gut 150 Zuschauer einiges zu bieten. Am Ende gewann der favorisierte SVA gegen das weiter sieglose Schlusslicht aus „Tippe“ verdient mit 5:0. Eine mitentscheidende Rolle spielte dabei eine gelb-rote Karte.

Von der ersten Minute an spielte der SV Avenwedde mit der deutlich besseren Spielanlage nach vorne. Die Gäste aus dem Nachbardorf hielten aggressiv-bissig dagegen und stellten die Hausherren so vor einige Probleme. Für sie gab es kaum ein Durchkommen. „Wir waren extrem zweikampfstark und haben nur zwei, drei Halbchancen zugelassen“, sagte TuS-Trainer Hans Grundmann. „Wir wollten unbedingt in Führung gehen, aber der letzte Punch hat gefehlt“, so SVA-Coach Jakob Bulut. Und so ging es mit einem torlosen 0:0 in die Pause.

Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit sah auf Friedrichsdorfer Seite Marvin Rüschstroer nach einem groben Foul Gelb-Rot. „Ich hatte in der Kabine noch gesagt, dass die vorbelasteten Spieler ruhig bleiben sollen“, ärgerte sich Grundmann und räumte ein: „Gelb-Rot war berechtigt. Mit dem Platzverweis waren wir praktisch raus aus dem Spiel.“ Denn keine fünf Minuten später versenkte der nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannte Mert Bozkurt eine Flanke von Emre Bozkurt per Kopfball-Bogenlampe ins lange Eck zur Avenwedder 1:0-Führung (51.). Vier Minuten später erhöhte der spielfreudige Mert Bozkurt nach einem perfekten Doppelpass mit Kapitän Tim Schmitz und einer technisch feinen Einzelleistung auf 2:0 (55.). „Wie wir hier mit ein, zwei Kontakten die ganze Abwehr ausgespielt haben – das war stark“, freute sich Bulut.

Jetzt brach der Tabellenletzte, der in den zweiten 45 Minuten nicht einmal gefährlich vor das Avenwedder Tor kam, endgültig auseinander. Emre Bozkurt ließ sich nicht lange bitten und erhöhte auf 3:0 (61.). Absolut sehenswert war dann wieder das 4:0, als Mert Bozkurt auf engstem Raum zwei Gegenspieler austanzte und aus 15 Metern per Vollspann sein drittes Tor an diesem Tag erzielte (79.). Dass „Tippe“-Keeper Lars Golze in der 87. Minute einen eigentlich längst abgewehrten Ball genau in die Füße von Emre Bozkurt schoss und dieser keine Probleme hatte, den 5:0-Endstand zu erzielen, passte ins triste Bild, das die Friedrichsdorfer in der zweiten Halbzeit abgaben.

„Die Jungs, die auf dem Platz stehen, können nichts für unsere Situation. Wir sind weiterhin eine Einheit. Das hat in der 1. Halbzeit jeder gesehen“, so Grundmann. Kollege Bulut war nach dem sechsten Spiel ohne Niederlage (darunter fünf Siege) natürlich sehr zufrieden: „Es war wichtig, dass wir die Lücken gefunden und zielstrebig die Abschlüsse gesucht haben.“