Schauturnen beim TuS Friedrichsdorf
Tosender Applaus für Disney-Evergreens
Gütersloh-Friedrichsdorf (hm). 90 Jahre ist es her, dass der erste Film mit Mickey Mouse in einem New Yorker Kino zu sehen war. Bei ihrem diesjährigen Schauturnen machten die Mädels des TuS Friedrichsdorf den runden Geburtstag zum Motto und nahmen in der Sporthalle „Alte Ziegelei“ mehr als 200 Zuschauer „mit auf eine Führung durch die Disney-Studios“, wie Moderatorin Katja Landherr das kunterbunte Programm vorstellte.
Die Turnerinnen hatten sich jede Menge einfallen lassen, auch „Mary Poppins“, „Die Eiskönigin“ und „Der König der Löwen“ lieferten ebenso Stoff für mitreißende Choreographien wie das „Dschungelbuch“, „Tarzan“ und „Aladdin“.
Da tanzten kleine Affen durch die Halle oder es wurde „mal mit Gemütlichkeit“ versucht. In luftiger Höhe zeigten Inga Biermann und Lara Landherr an den Ringen, wie sich das Reisen auf fliegenden Teppichen anfühlen muss. Die Mischung aus Turnkunst und Ausflug in die Disney-Welt kam beim Publikum an, was nicht nur der tosende Abschluss-Applaus bewies. Das i-Tüpfelchen setzte Paula Gebauer. Die ehemalige Abteilungsleiterin und „Mutter der Nation“ des TuS – mittlerweile 83 Jahre alt – hatte alle Kostüme per Hand genäht.
Zum Abschluss gab es quasi eine Unplugged-Zugabe. An Schwebebalken, Boden und Stufenbarren zeigten die Turnriegen des TuS Übungen aus ihrem Wettkampf-Programm in der Bezirksliga und ließen so manchen Zuschauer staunen.
Auf Rosen gebettet ist die Abteilung derzeit allerdings nicht. „Wir setzten auf die Zukunftsdividende“, sagt Trainerin Christina Schröder. Zusammen mit den drei Helferinnen Franziska Tweer, Julia Laske und ihrer Tochter Katharina betreuen sie 60 Mädchen, davon 40 in der Altersklasse vier bis sechs Jahre. Daraus soll langfristig der Nachwuchs für die Wettkampfteams erwachsen.
Der Knackpunkt für die Friedrichsdorferinnen war die Nutzung der „Alten Ziegelei“ als Flüchtlingsunterkunft 2016. Regulärer Trainingsbetrieb war da nicht möglich, so dass sich viele Turnerinnen andere Vereine suchten oder die Sportart wechselten. Nach dem kompletten Neuaufbau will Schröder nun möglichst viele Talente an das Wettkampf-Turnen heranführen.