Fußball: Lokalderby in Kaunitz

Die Mischung macht’s

Fußball-Bezirksliga: TuS Friedrichsdorf will nach Pokal-Ausrutscher nun Kaunitz ärgern

Kreis Gütersloh(WB). Im Fußball-Kreispokal hat es beim klassentieferen SV Schwarz-Weiß Marienfeld mit 1:5 böse einen auf den Deckel gegeben. »Das war von der Nummer eins bis zur Nummer elf gar nichts«, geizte Trainer Evran Cinar nicht mit Kritik. Und dennoch: In der Bezirksliga läuft’s für den mit zwei Siegen gestarteten TuS Friedrichsdorf bislang unerwartet gut. Fünf weitere Teams sind noch ohne Punktverlust.

Ein Sextett steht an der Spitze, bestehend aus drei Bielefelder Top-Klubs sowie den heimischen Vertretern aus Kaunitz, Avenwedde und Friedrichsdorf. Und die Grün-Weißen wollen nach ihrem Pokal-Ausrutscher nun beim FC Kaunitz für die nächste Überraschung sorgen. Die Rollenverteilung im Lokalderby ist klar, zumindest wenn man auf dem Papier die beiden Kader vergleicht. Während Kaunitz nach dem Landesliga-Abstieg seine besten Spieler halten konnte und sich zudem mit höherklassigen Akteuren verstärkte, gibt man in Friedrichsdorf weiterhin der Jugend eine Chance.

Mit Benjamin und Martin Kotzott, Christian Kuklok sowie Ridvan Cinar stehen zwar auch einige erfahrene Führungsspieler auf dem Platz, das Grundgerüst besteht aber ebenso aus Jungspunden wie Furkan Baytekin, Ayberk Arslan, Marcel Müller oder Jonny Nickel, die allesamt 21 Jahre oder jünger sind.

»Die Mischung passt bei uns. Wir haben bei den Neuzugängen darauf geachtet, dass sie vom Charakter her feine Kerle sind. Es herrscht deshalb eine gute Harmonie im Kader«, erklärt Coach Evran Cinar das momentane Erfolgsrezept. Dem 31-Jährigen steht in dieser Saison ein mit 26 Mann umfassender und damit zahlenmäßig großer Kader zur Verfügung. Diese Entscheidung wurde bewusst getroffen, um den Konkurrenzkampf zu verstärken. »Wir haben letzte Saison gesehen, dass wir zu dünn aufgestellt waren, weshalb wir in der Rückrunde Leistungsschwankungen hatten«, begründet Cinar den Entschluss.

Die zwei Auftakterfolge gegen die kampfstarken Mannschaften Türk Sport (1:0) und Hicret (3:2) sind jedenfalls hoch einzuschätzen, da sich die junge TuS-Truppe trotz der bisweilen aggressiven und kämpferischen Spielweise der Bielefelder Teams nicht einschüchtern ließ.

In Kaunitz ist man also gewarnt, das Derby gegen den TuS nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. »Wir begegnen Friedrichsdorf mit allem Respekt«, weiß Trainer Maik Uffelmann, der unter der Woche seinen 30. Geburtstag feierte, um die schwere Aufgabe. Der Trainer-Neuling kann sich dennoch auf die eigene Stärke seiner Mannschaft verlassen, denn auf nahezu allen Positionen kann der FCK mehr als gehobene Bezirksliga-Qualität aufweisen. An den ersten beiden Spieltagen deuteten die Kaunitzer bereits an, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Im 3-5-2-System steht Kaunitz besonders in der Breite und Tiefe gut gestaffelt, was auch an den hochwertigen Neuzugängen Stefan Parensen und Marco Kaminski liegt. Aber auch in der Offensive hat der FCK viele Alternativen, die neben dem Torjäger vom Dienst Dennis Hülsebusch für die Buden sorgen können.

Mit Finn Bode, Simon Fentroß und Dennis Martens kehren gegen »Tippe« zudem drei potenzielle Stammkräfte in den Kader zurück. »Das sind alles tolle Spieler, die ebenfalls an die Tür zur ersten Elf klopfen«, freut sich Maik Uffelmann, dass er vor dem Derby am Sonntagnachmittag die Qual der Wahl hat.