Fußball: Zum Abschluss ein 4:9

Spiel des Tages

Aramäer wähnen sich nach 9:4 minutenlang in der Bezirksliga

 Gütersloh (dali). Für rund acht Minuten durften sich die Aramäer Gütersloh als Meister der Fußball-Kreisliga A fühlen. Gegen den TuS Friedrichsdorf hatte die Lombardi-Elf 9:4 (1:2) gewonnen. Doch dann wurden die Spieler am Mobiltelefon Ohrenzeuge, wie dem Tabellenführer Schwarz-Weiß Sende in der 92. Minute doch noch der Siegtreffer in Langenberg gelang.

„Es hätte eine Riesenparty hier werden können“, formulierte Aramäer-Trainer Vito Lombardi mit belegter Stimme. Er hatte schon nach dem Schlusspfiff geahnt, dass der Aufstieg in die Bezirksliga noch nicht in trockenen Tüchern war. „Das werden die längsten sechs Minuten meines Lebens“, sagte der Trainer und sammelte seine Spieler um sich, die sich ihrerseits um das Handy von Patrick Benjamin scharrten. Dort lauschten sie den Schilderungen aus Langenberg.

Als dann tatsächlich der Sender Siegtreffer fiel, konnten die Aramäer-Spieler das Drama kaum fassen. „Wir waren mit einem Bein in der Bezirksliga“, suchte Lombardi nach Worten.

In einer famosen Rückrunde hatte der Kulturverein einen Rückstand von 13 Punkten auf den Spitzenreiter aufgeholt. Und nach dem irrsinnigen Spielverlauf – Friedrichsdorf sah bereits wie der Sieger aus – wäre die Meisterschaft auch verdient gewesen. „Heute waren wir erst wie gelähmt“, erklärte Lombardi, warum seine Mannschaft erst nach dem 1:3 (48.) den offensiven Turbo anwarf. Mit dem bitteren Ende ging Lombardi sportlich um: „Glückwunsch an Sende. Wenn jemand Meister wird, muss man das akzeptieren und einwilligen.“

Tore: 1:0 (3.), 1:1(26.), 1:2 (36.), 1:3 (48.), 2:3 (51.), 3:3 (54.), 3:4 (58.), 4:4 (62.), 5:4 (65.), 6:4 (70.), 7:4 (78.), 8:4 (85.), 9:4 (88.)