Gütersloh (WB). Tendenz gleichbleibend: Mit insgesamt 1313 ausgestellten Sportabzeichen im vorigen Jahr verzeichnet die Fitness-Aktion in Gütersloh die fast identische Bilanz von 2015. Wobei die Schüler und Jugendlichen mit 957 erfolgreichen Prüfungen mal wieder den Löwenanteil ausmachen.
»Wo stünde nur die Aktion ohne den teilnehmenden Nachwuchs?« gilt der Dank des stellvertretenden Bürgermeisters Matthias Trepper, der die traditionelle Ehrung im Spexarder Bauernhaus eröffnete, dem Engagement der Sportlehrern der hiesigen Schulen und den Vereinen. Trepper selbst hat noch kein Sportabzeichen erworben. »Ich werde bald 50. Vielleicht nehme ich dann doch teil, weil in dieser Altersklasse die Bedingungen leichter sind«, sagte er augenzwinkernd.
Erfolgreichste Grundschule war einmal mehr die Paul-Gerhardt-Schule. »Wir machen schon seit 40 Jahren mit und haben immer gewonnen. In unserer Vitrine stapeln sich die Pokale«, durfte Sportlehrerin Mechthild Gramer am Donnerstagabend einen weiteren »Pott« in Empfang nehmen. Von den 242 Schülern ihrer Schule erwarben 201 das Abzeichen – das sind 83,06 Prozent. In zwei Jahren geht Gramer in Pension. »Dann könnte unsere Erfolgsserie reißen«, befürchtet die engagierte 63-Jährige. Als sie den schweren Pokal zu ihrem Tisch schleppte, schepperte es: Der Deckel fiel zu Boden, Gentleman Bernd Müller vom Gütersloher Judo-Club hob ihn wieder auf. Bei den weiterführenden Schule siegte erneut die Elly-Heuss-Knapp-Realschule (342 Abzeichen = 63,45 Prozent). Bei den Sportvereinen hat wieder der kleine Gütersloher Judo-Club (55 Mitglieder, 19 Abzeichen = 34,55 Prozent) die Nase vorn. Bei den Einzelprüfungen ragt eine Zahl heraus: Reinhard Rolfes hat schon 60 hinter sich. »Das Sportabzeichen ist ein Teil meines Lebens«, erklärte der 79-Jährige nach der Urkunden-Übergabe. Wilfried Hoferichter (81) legte 50 Prüfungen ab, Peter Knoll und Hartmut Smolla kommen auf jeweils 45.
Der mit gutem Beispiel vorangehende Aktions-Obmann Christoph von Tiesenhausen – er selbst wurde für seine 20. Prüfung mit »Silber« ausgezeichnet – fand am Ehrungsabend auch kritische Worte. So monierte er die Flut der Bedingungsänderungen, die sich von vorher 8 auf 21 erhöht haben. »Ich möchte mal wissen, welcher Depp beim Landessportbund sich das ausgedacht hat«, merkte der Friedrichsdorfer kopfschüttelnd an. Gleichwohl hofft von Tiesenhausen wieder auf starke Beteiligung, wenn am 10. Mai der Startschuss fällt im SZ Ost. Die letzten Prüfungen werden am 20. September abgenommen.