Umlage verhindert dickes Minus
Der TuS Friedrichsdorf hat in den vergangenen Jahren 300 Mitglieder verloren
Uwe Caspar
Gütersloh-Friedrichsdorf (WB). In den vergangenen drei Jahren hat der TuS Friedrichsdorf rund 300 Mitglieder verloren und ist auf 1604 Vereinsangehörige geschrumpft. »Wenn wir nicht reagieren, droht uns ein Minus von etwa 20 000 Euro«, verdeutlichte Geschäftsführer Jochen Wesemann auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung (82 Anwesende) die prekäre Situation.
Um das Minus zu verhindern, käme der TuS laut Wesemann um eine einmalige Jahres-Umlage nicht herum. Die wurde dann auch beschlossen (für Mitglieder bis 18 Jahre ein Euro und über 18 1,50 Euro pro Monat), fiel allerdings bei neun Nein-Stimmen und einer Enthaltung nicht einstimmig aus und sorgte vorher zudem für Nebengeräusche.
So berief sich Theo Landherr auf die Satzung aus dem Jahr 2007, wonach eine Umlage nicht zulässig sei. »Wir sollten nicht gegen bestehendes Sportrecht verstoßen«, meinte Landherr. Raunen im Saal, ehe ein anderes Mitglied schnell auf seinem Smartphone googelte und dann den Gegenbeweis vorlas. Demnach sei eine Umlage doch rechtens, wenn eine finanzielle Schieflage drohe. Für 2018 kündigte Wesemann ohnehin eine neue Beitragsordnung an.
Der TuS stände finanziell besser da, wenn alle ihren Beitrag zahlen würden. So gibt es rund 50 säumige Mitglieder. »Mahnungen bringen nichts, das kostet doch nur Geld. Wir suchen stattdessen lieber den persönlichen Kontakt und werden auch keine ›Schwarze Liste‹ anlegen« versicherte der 1. Vorsitzende Hubert Brummel.
Der TuS-Chef, der das langjährige Sportheim-Pächterpaar Wilfried und Renate Eggert verabschiedete (zieht nach Detmold um), konnte vorerst zwei Vorstandsämter nicht besetzen: Für Corinna Heimsoth (Finanzen) und Klaus Bünemann (2. Vorsitzender) fanden sich noch keine Nachfolger ein. »Wir müssen die Vorstandsarbeit dann eben auf mehrere Schultern herunterbrechen«, lautete Brummels Lösung. Zu seiner Erleichterung gibt es Ersatz für den ausgeschiedenen Getränkepartner Veltins, der wegen zu geringer Umsätze den Vertrag vorzeitig gekündigt hat. Neuer Partner ist nun die Brauerei Bitburger. Eine Sorge indes bleibt noch: Die zahlreichen Einbrüche und Sachbeschädigungen auf dem Sportplatzgelände. Erfreulich hingegen: Der Hallenboden in der wieder zur Verfügung stehenden »Alte Ziegelei« wird in den Sommerferien abgeschliffen und neu versiegelt.
Bei den Ehrungen stand Heinrich Nordhorn (82) im Fokus: Der Senior, der mehr als zwei Jahrzehnte als Vorstandsmitglied und Fußballobmann fungierte, hält dem TuS seit 70 Jahren die Treue. Eine so lange Mitgliedschaft ist einmalig in der Vereinshistorie. Ein halbes Jahrhundert dabei sind Beate Dircksmöller, Martha Frenz und Renate Uhr. 40 Jahre: Adelheid Hollenhorst, Marita Johannhardt, Bernd Niermann, Mechthild Schöngarth und Karin Schubert.